Mittwoch, 1. August 2018

Das Evangelische Krankenhaus bietet eine Ausbildung in Teilzeit an

Als erste Klinik im Ruhrgebiet bietet das EKM eine Teilzeitausbildung in der Krankenpflege an. Azubis sollen genug Zeit für eigene Kinder haben.

Als erste Klinik im Ruhrgebiet und als dritte Klinik in Nordrhein-Westfalen bietet das Evangelische Krankenhaus eine Teilzeitausbildung in der Krankenpflege an.
Senem Civak (27) und Marina Liebich (28) sind zwei von fünf Frauen, die am 1. September ihre Teilzeitausbildung zur Krankenpflegerin in der Klinik beginnen.

Vier statt drei Jahre Ausbildungszeit

„Die neuen Kolleginnen werden eine 75-Prozent-Stelle bekommen und vier statt drei Jahre für ihre Ausbildung benötigen“, sagt Stationsleiterin Nicole Clemens. Die zweifache Mutter und Führungsfachkraft hat im Laufe ihres Berufslebens auch schon zeitweise Teilzeit gearbeitet. „Das ist ein Modell mit Zukunft, weil es sich flexibel an die Lebensbedürfnisse der Menschen anpasst und uns so hilft, Fachkräfte für die Pflege zu gewinnen“, sagt sie.
Senem Civac und Marina Liebich haben beide zwei Kinder und möchten „nicht nur Krankenpflegerin, sondern auch Mama sein.“ Beide haben bereits ein Berufsleben als Anwaltsgehilfin und als Innenarchitektin hinter sich. Beide bezeichnen den Pflegeberuf „als meinen Traumberuf, weil ich Menschen gerne helfe.“ Beide haben sich auch mit einem Praktikum auf ihre zweite Berufsausbildung vorbereitet, Senem Civak im Pflegeheim Engelbertus-Stift und Marina Liebich im Evangelischen Krankenhaus.

Mehr gewonnene Lebenszeit

Angst vor den Herausforderungen und Zumutungen eines sehr dankbaren und sinnvollen, aber auch körperlich und seelisch anstrengenden Berufes haben die angehenden Krankenpflegerinnen nicht. „In jedem Beruf gibt es angenehme und schwierige Aufgaben und in jedem Beruf muss man Verantwortung übernehmen“, sind sie sich einig.
Martin Motzkus, seit 26 Jahren Krankenpfleger im Evangelischen Krankenhaus, sieht das auch so. Seit fünf Jahren arbeitet der zweifache Familienvater in Teilzeit und hat diese Entscheidung nicht bereut. „Wenn man als Vater mehr Zeit für seine Kinder hat, um mit ihnen auf den Spielplatz zu gehen oder ihnen abends eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen, ist das ein Stück zusätzliche Lebensqualität, die ich nicht missen möchte“, sagt Martin Motzkus. Seine gewonnene Lebenszeit nutzt er nicht nur für seine Familie, sondern auch für einen nebenamtlichen Lehrauftrag am Bildungsinstitut der Ategris.

Dieser Text erschien am 11. Juli 2018 in NRZ/WAZ

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