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Alexander Waldhelm (rechts) bei den Dreharbeiten |
"Wenn das, was man sich ausdenkt,
plötzlich real wird und Menschen das sagen und tun, was man ihnen
aufgeschrieben hat, ist das schon sehr faszinierend", erkärt der
41-jähriger Mülheimer Alexander Waldhelm, warum er zum Filmemacher geworden ist.
Dass seine Idee eines Heimatfilmes über die Pottkinder nun Wirklichkeit wird
und im Mai 2017 im legendären Essener Kino Lichtburg uraufgeführt werden soll,
ist schon für sich eine filmreife Geschichte.
"Schon mit 15 hat mich das Medium Film
begeistert", erinnert sich der studierte Medienwissenschaftler, der heute
hauptberuflich als Presse- und Öffentlichkeitsarbeiter für einen
Forschungsträger am Forschungszentrum in Jülich tätig ist und sich von berufs wegen
mit Elektromobilität beschäftigt.
Doch was ihn neben seinem Beruf beschäftigt ist die
Idee, eine Ruhrpott-Komödie auf die Kinoleinwand zu bringen. Schon vor zehn
Jahren legte er einen Zettelkasten mit Ideen für ein Drehbuch an. Vor drei
Jahren machte er dann Nägel mit Köpfen und setzte sich an seinen Schreibtisch.
Anregungen, Ideen und Vorbilder für seine Figuren hat er unter anderem in
seiner Stammkneipe, dem schrägen Eck im Dichterviertel gefunden. "Hier
triffst du noch auf echte Pottkinder, Menschen die schnörkellos und geradeaus
denken, reden und handeln", sagt Waldhelm. Die Geschichte seiner
filmreifen Pottkinder beschreibt er so: "Ein bisschen Ruhrpott, ein paar
Probleme. Ein bisschen lustig, nichts abwegiges, alles sehr konzentriert und
realistisch und am Ende alles gut." Erzählt wird die Geschichte einer ganz
normalen Familie, irgendwo zwischen Duisburg und Dortmund. Auch wenn die
meisten Szenen des Films in Mülheim, etwa in der
Heinrich-Thöne-Volkshochschule, in einer Hochhauswohnung am Hans-Böckler-Platz,
natürlich im Schrägen Eck und in einem Speldorfer Privathaus und dessen
Grundstück gedreht worden sind, hat sich Waldhelm in seinem Drehbuch bewusst
auf keinen Ort festgelegt. Doch ein noch so gutes Drehbuch macht noch keinen
Film.
Nur redenden Menschen kann geholfen werden
Man braucht Schauspieler. Man braucht Kameras,
Ton- und Lichttechnik. Und man braucht Zeit, Orte und ein gutes Catering, damit
die Schauspieler beim Drehen nicht vom Fleisch fallen und man braucht
vielleicht auch die eine oder andere Übernachtungsmöglichkeit für auswärtige
Mitglieder der Filmcrew. All das hat, Hollywood hätte es sich nicht besser
ausdenken können, Waldhelm bekommen, ohne einen einzigen Cent zu investieren.
Was er reichlich investiert hat, waren seine Zeit, seine Energie und seine
Überzeugungskraft. Unzählige Gespräche hat er geführt, mit Freunden, mit
Kollegen, Kneipen-Bekanntschaften, mit Unternehmern, mit ehemaligen
Kommilitonen, Schauspielern, Hoteliers, Journalisten und Kabarettisten. So kam
ein denkbar buntes Team aus rund 150 Menschen zusammen, die nichts wollten,
außer, dass die Film-Idee der Pottkinder mit Hilfe ihrer Geld,- Sach- und
Arbeitsleistungen Wirklichkeit würden.
So erklärt sich auch, dass so prominente
Ruhr-Pott-Kinder, wie Gerburg Jahnke, die auch die Premiere in der Lichtburg
vermittelte, Hennes Bender, Fritz Ekenga, Manfred (Manni) Breuckmann, Torsten
Streater, Wlnfried Schmickler, Rene Steinberg oder Peter Neurohrer mit kleinen
Auftritten in der Revierkomödie mitwirken. Besonders dankbar ist Waldhelm
seinem Chef, der ihm ermöglichte seinen gesamten Jahresurlaub und den
Resturlaub des Vorjahres (sieben Wochen) in die Dreharbeiten mit dem Fotografen
und Kameramann Stefan Glagla zu investieren. "Wenn andere Leute acht
Wochen lang mit ihrem Wohnmobil durch Kanada fahren, dann kannst du auch sieben
Wochen lang einen Film drehen", gab ihm sein Chef mit auf den Weg.
Die Arbeit ist noch
nicht zu Ende
Doch mit den Dreharbeiten, sind die
Arbeiten am Kinofilm "Pottkinder" nach lange nicht abgeschlossen.
Derzeit sind Waldhelm und sein Freund Jean Paul Philipp, der im richtigen Leben
beim Kundenservice eines großen Autoherstellers arbeitet dabei, aus 1000- 100
Filmminuten zu machen. Ein Notebook, ein Schnittprogramm und externe
Festplatten machen es möglich. Und dann wird Waldhelm wohl auch wieder seine
Überzeugungskraft und seinen Charme spielen lassen müssen, um den einen oder
anderen Sponsor für die Premierenfeier zu finden. Doch es sollte schon an ein
Wunder grenzen, wenn ihm das nicht auch noch gelingen sollte. Waldhelm hat mit
Blick in die Zukunft vor allem einen Wunsch: "Dieser Film sollte so
erfolgreich werden, dass er einen zweiten oder vielleicht sogar einen dritten
Film ermöglicht."
Wer an dem Filmprojekt "Pottkinder"
interessiert ist, sollte auf der Internetseite www.pottkinder.com vorbeischauen
oder unter (alexander.waldhelm@web.de/
Ruf 0163/4781350) direkt mit Alexander Waldhelm
Kontakt aufnehmen.
Dieser Text erschien in der Mülheimer
Woche vom 14. Dezember 2016
Dieser Text erschien am 14. Dezember 2016 in der Mülheimer Woche