Sonntag, 23. März 2025
Kultur macht stark
Sonntag, 16. März 2025
Eine Klasse für sich
Als sie hier gemeinsam zur Schule gingen, war die vom damaligen Baudezernenten Arthur Brocke entworfene und 1929 eröffnete Realschule Stadtmitte eine Schule, die aus zwei Schulen bestand. Die 14 Klassenkameraden, die sich jetzt 60 Jahre nach ihrem Schulabgang mit der Mittleren Reife an der Oberstraße wiedersahen, erinnerten an eine strenge Trennung der Mädchen- und Jungen-Realschule. "Wir waren an der Jungenschule rund 600 Schüler. "Leider mussten fünf Klassenkammeraden aus gesundheitlichen Gründen ihre Teilnahme an unserem inzwischen vierten Klassentreffen absagen. Und sechs Klassenkameraden sind inzwischen verstorben", bedauert Dieter Schweers, der das Wiedersehen der ehemaligen Realschüler organisiert hat.
Eine Schule fürs Leben
Anders, als das Gymnasium war die Realschule, an der man schon damals etwas für das Leben lernen konnte", erinnern sich die 14 Herren, die inzwischen zur Generation 75 Plus gehören. "Von einer solchen Ausstattung konnten wir damals nur träumen", sagen die Jungen Herren von Gestern, wenn sie sich bei ihrer Schulführung von Rektorin Sabine Dilbat erklären lassen, wie und warum das interaktive elektronische Activeboard die gute alte Tafel, auf der die Kreide unvergesslich kratzte, im Zeitalter der Digitalisierung, ersetzt hat.Kaum zu glauben, dass die Realschulabsolventen, die 1965 ihr Abschlusszeugnis aus der Hand des strengen Direktors Walkowski erhielten, der stets dafür sorgte, dass seine Jungs den Schülerinnen von der benachbarten Mädchenrealschule nie zu nahekamen, noch ohne einen Anflug von Computer in ihr Berufsleben als Kaufleute, Handwerker, Verwaltungsbeamte, Bankkaufleute, Chemiker und Pädagogen in ihr Berufsleben starteten, das sie inzwischen alle erfolgreich hinter sich gebracht haben.
Nach der Schule ging das Lernen weiter
Dr. Wolfgang Bourguignon, einer von zwei ehemaligen Realschülern, die im Laufe ihrer späteren Bildungsbiografie zunächst aufs Gymnasium wechselten, um als Quereinsteiger ihr Abitur zu machen und anschließend an einer Hochschule, zum Beispiel Chemie und Pädagogik zu studieren, ist etwas verlegen, als ihn sein ehemaliger Mitschüler Dieter Schweers mit den Worten: "Du warst unser Klassenbester", begrüßt. "Ich hatte nur mit Latein Probleme, weil das für mich völlig neu war", erinnert sich Wolfgang Bourguignon an seinen Wechsel von der Realschule Stadtmitte in die Oberstufe des Oberhausener Novalis-Gymnasiums, an dem er später auch als Lehrer unterrichten sollte.Neben dem Mülheimer Entertainer und Jazzmusiker Helge Schneider und dem ehemaligen Kulturdezernenten Hans-Theo Horn dürfte auch der ehemalige städtische Amtsleiter für die Fachbereiche Jugend, Kinder und Schule, Dieter Schweers, zu den in Mülheim bekanntesten Ehemaligen der Realschule Stadtmitte gehören. "Wir hatten damals keinen einzigen ausländischen Mitschüler in unserer Klasse und wir kannten bei unserem Start ins Berufsleben, der für viele von uns über den Besuch der Höhren Handelsschule Schwenzer führte, keine Zukunftsangst", erinnert sich Schweers an den Abschluss-Jahrgang 1965, der noch in einen Arbeitsmarkt eintreten konnte, auf dem, des kriselnden Kohlebergbaus, noch Vollbeschäftigung herrschte.
Ohne Frauen geht es nicht
In dem Jahr 1965, in dem Dieter Schweers und seine insgesamt 31 Mitschüler, ihr Schulleben beendeten, begannen Mädchen und Jungen im damals neugegründeten Gymnasium Broich als erste Mülheimer Schülergeneration einen koedukativen Schulalltag, der in der Realschule Stadtmitte, die heute von 830 Kindern und Jugendlichen besucht wird, erst in den frühen 1970er Jahren einziehen sollte.Bildungsgeschichtlich zeigt eine Langzeitbetrachtung des Landes Nordrhein-Westfalen, dass die Realschule in einer sich stark wandelnden Schullandschaft mit einem Schüleranteil von rund 20 Prozent im Vergleich zu anderen Schulformen sehr stabil geblieben ist, was zeigt, dass ihre lebens- und berufsnahe Pädagogik bis heute gesellschaftlich anerkannt wird.
Mittwoch, 5. März 2025
Eine Überlebensfrage
Auch wenn der Klimaschutz, wie es Akademiedozent Mark Radtke, anmoderiert, "nicht unter den Top 5 der Themen im Bundestagswahlkampf" diskutiert, worden ist, macht Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck bei der Jahresveranstaltung seines Rates für Ökologie und Nachhaltigkeit deutlich, dass der Klima- und Umweltschutz für die Menschheit eine existenzielle Zukunftsfrage darstellt. "Die drohenden Klimaverschiebungen werden zu neuen Migrationswellen führen", warnt Overbeck. Der Bischof räumt ein, "dass wir als Bistum Essen bei unserem energietechnischem Gebäudemanagement weniger tun, als wir tun müssten, weil uns dafür der ökonomische Reichtum fehlt."
Dennoch sieht Overbeck die Kirche als Akteurin, wenn es um eine notwendige "Gewissenschulung" in Sachen Umwelt- und Klimaschutz für eine im besten Sinne des Wortes "wertkonservative Bewahrung der Schöpfung"! Für den Vorsitzenden des Bischöflichen Rates für Ökologie und Nachhaltigkeit, Lars Grotewold von der Mercator-Stiftung stellt die aktuelle Erderwärmung um 1,5 Grad Celsius + X "eine Bedrohung unseres Wohlstandes" dar, Was muss also getan werden? Linda Kastrup vom Aktionsbündnis Fridays for Future fordert die politisch und ökonomisch motivierte "Diffamierung des Klima- und Unweltschutzes" zu beenden und die bestehenden Klimaschutzgesetze "weiter zu verschärfen und den Gas-Ausstieg vorzubereiten."
Der Chefredakteur des Internetportals Klimafakten, Carel Mohn, fordert mit Blick auf die Notwendigkeiten des Klimas- und Umweltschutzes von der neuen Bundesregierung, "die Elektromobilität auszubauen, ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen einzuführen" und: "Inlandsflüge in Deutschland zu verbieten."
Zum Veranstaltungsbericht der Katholischen Akademie Die Wolfsburg
Dienstag, 4. März 2025
Tolle Tage
Mülheim ist nicht Köln, wenn es um den Karneval geht, auch wenn die närrische Domstadt einen gleichnamigen Stadtteil hat. Dennoch hat auch der Mölmsche Karneval, in dem eine vergleichsweise kleine Gemeinschaft von 1000 aktiven Karnevalisten, ein Fest der Fünften Jahreszeit in die Säle und auf die Straßen zaubern, etwa am Karnevalssamstag, beim Närrischen Biwak im Forum, beim Rosenkranz-Gemeindekarneval der MüKaGe in Dümpten oder bei der blau-weissen Prunksitzung im Altenhof.
Den Karnevalssamstagabend nutzten Stadtprinz Julien und seine Paginnen Denise und Lisa Marie, um nicht nur bei den offiziellen Karnevalsveranstaltungen, sondern auch in Mülheimer Traditionskneipen vorbei, um für die Teilnahme am Rosenmontagszug zu werben. Besonders groß war das Helau im Rauchfang an der Wallstraße. Dort gab es für die Tollitäten, die vom Mülheimer Chefkarnevalisten Markus Uferkamp begleitet wurden, sogar eine Freibierrunde. Kein Wunder. Gastwirt Claus Kandelhardt, der seine Kultkneipe seit 18 Jahren mit seiner Frau Petra betreibt, ist in der rheinischen Karnevalshochburg Düsseldorf aufgewachsen.
Während sich das "Schräge Eck" im Dichterviertel und der "Landsknecht" in der Altstadt als karnevalistische Entwicklungsgebiete erwiesen, waren Rauchfang Luftschlangen zu sehen und Karnevalsschlager zu hören. Bis weit nach Mitternacht widmete sich Prinz Julien unermüdlich der närrischen Missionsarbeit im Dienste des organisierten Frohsinns.
Nicht missionieren mussten die Tollitäten den 53-jährigen Olaf, den sie beim inklusiven Karneval des VBGS in der Stadthalle kennengelernt hatten. Ihn besuchten sie zur Mittagszeit in seinem Zuhause, dem Hermann-Giese-Haus in Winkhausen. Dort verlieh ihm Pagin Lisa Marie, stellvertretend für die grippeerkrankte Stadtprinzessin Chiara, den Orden des Prinzenpaares. Olaf bedankte sich für den Orden überschwänglich und erwiderte nur zu gern Lisa Maries Bützchen.
Derweil nahm Prinz Julien nur zu gern Olafs Wunsch mit, "einmal im Rosenmontagszug mitzufahren." Der Rosenmontagszug zeigte sich erstaunlich sonnig. Das war gut so. Denn der Zug mit seinen 27 Wagen und 10 Gruppen hatte fast 90 Minuten Verspätung. Grund war eine notwendige Wiederbelebung an der Zugstrecke.
Apropos Gesundheit. Kinderprinz Elias hatte seinen grippalen Infekt, anders, als Stadtprinzessin Chiara, soweit wieder auskuriert und konnte deshalb, hoch auf dem Kinderprinzenwagen, im Rosenmontagszug mitfahren, um Kamelle und Co unter das wartende, und trotz der Zugverspätung, gutgelaunte Narrenvolk zu bringen. Soviel ist allerdings klar. Wenn die vielen Genesungswünsche, die die Tollitäten am Karnevalssamstag und am Rosenmontag, für Stadtprinzessin Chiara mit auf dem Weg durch das Sessionsfinale bekommen haben, wirken, dann wird Prinzessin Chiara ganz schnell wieder gesund.
Kultur macht stark
Ist Kultur Luxus oder ein Lebensmittel, wie es einst Bundespräsident Johannes Rau formuliert hat? Letzteres haben jetzt die jahrgangsüberg...
-
Der 30. und 31. Januar ist in meinem Kalender rot angestrichen", erzählt Familienforscherin Bärbel Essers. Dass das so ist, hat mit der...
-
„Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt.” Auch dieses Volkslied dürfte die Schildberger Sing- und Spielschar ...
-
Gisela Lentz im Kreise ihrer Gratulanten Gisela Lentz ist ein Fleisch gewordenes Wunder. Auch mit 90 mag sie nicht auf der Couch sitzen...