Archivfoto: Friedrich-Wilhelm von Gehlen |
Der
Saarner Friedrich Wilhelm von Gehlen, den viele alte Mülheimer noch
als Mitarbeiter der Stadtverwaltung kennen, lässt uns mit dieser um
1950 entstandenen Aufnahme auf die Kreuzung zwischen Schloßstraße
und Friedrich-Ebert-Straße schauen. Die nach dem ersten
Reichspräsidenten Friedrich Ebert benannte Straße hatte wenige
Jahre zuvor noch den Namen des Generalfeldmarschalls und zweiten
Reichspräsidenten Paul von Hindenburg getragen, der Adolf Hitler
1933 zum Reichskanzler ernannt hatte.
Wo
heute das Stadtquartier Schloßstraße entsteht, sehen wir um 1950
noch einen freien Platz und rechterhand den Zeitungskiosk der Familie
Scholl, das heute an der unteren Schloßstraße steht. 1953 wird dort
der neue Kaufhof vom damaligen NRW-Ministerpräsidenten Karl Arnold
eröffnet. Wie man auf der historischen Fotografie erkennt, stand der
Kaufhof, der vor 1933 als jüdisch geführtes Kaufhaus den Namen
Tietz getragen hatte, zwischen 1948 und 1953 an der unteren
Schloßstraße. Vor dem Kaufhof befand sich der sogenannte
Droschkenplatz, auf dem eine Telefonzelle und Taxis auf Fahrgäste
und Mitteilungsbedürftige warteten. Wo man heute an der Ecke
Schloßstraße/Friedrich-Ebert-Straße bei Langhardt Lederwaren
erwirbt, kaufte man um 1950 bei Schätzlein seine Lebensmittel ein.
Wo
die alte Ansicht noch den Kaufhof zeigt, errichtete die Familie Noy
1957 ihr bis heute existierendes Hotel. Wie man sieht, war die
Schloßstraße in den 50er Jahren eine auch von Straßenbahnen
befahrene Einkaufs- und Verkehrsstraße. Wo wir heute an der unteren
Schloßstraße/Ecke Friedrich-Ebert-Straße auf das neue „O“ und
die Nationalbank schauen, kaufte man in den frühen 50er Jahren im
1928 eröffneten Woolworth-Kaufhaus und beim Herrenausstatter
Overbeck und Weller ein. (T.E.)
Dieser Text erschien am 6. August 2018 in der NRZ
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