Mit Müll kann man Geld verdienen. Das erfuhr die CDU-Fraktion
am Mittwochnachmittag bei Besuch der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG).
Deren Geschäftsführer Jürgen Jeppel wies beim Rundgang über das 50.000 Quadratmeter
große Betriebsgelände darauf hin, dass die MEG 210 Mitarbeiter beschäftigt und
einen Jahresumsatz von 27 Millionen Euro erwirtschaftet.
Besonders stolz ist Jeppel darauf, dass die von der Stadt (51
Prozent) und den Entsorger Reimondis (49 Prozent) getragene Gesellschaft nach
Minus-Jahren seit 2006 jährliche Gewinne in einer Größenordnung von zwei
Millionen Euro einfährt. Dazu trägt
nicht nur der Mülheimer Hausmüll (45.000 Tonnen pro Jahr), sondern auch die
Entsorgungsdienstleistungen für große gewerbliche Kunden, wie Mannesmann-Valourec
und Siemens bei.
Der im Auftrag der Stadt abgefahrene Hausmüll bringt 16
Millionen Euro und die Entsorgung des Gewerblichen Mülls 11 Millionen Euro in
die Kasse der MEG, die auch Industriekaufleute und Berufskraftfahrer ausbildet.
In der Diskussion mit den Fraktionsmitgliedern räumte Jeppel
ein, dass es Sinn machen würde, die kommunalen Reinigungsdienste im öffentlichen
Raum in der Hand der MEG zu bündeln, statt die Verantwortung für diesen
Bereich, wie das jetzt der Fall sei, auf die MEG, das städtische
Grünflächenmanagement und das Tiefbauamt zu verteilen. Positiv bewertet wurden
in der Diskussion auch Entsorgungsmodelle, die in den Niederlanden, aber auch
in Hamburg bereits praktiziert werden. Dort bringen Bürger ihren Hausmüll in
Beuteln zu zentralen Sammelstellen, von denen aus der Hausmüll dann problemlos
abgefahren werden.
Derzeit gibt es, laut Jeppel, in Mülheim 35 Straßen, die von
den Müllfahrzeugen der MEG nicht befahren werden können. Kleine Elektrofahrzeuge,
wie sie zum Beispiel von der Post in ihrem Zustelldienst eingesetzt werden,
hält der MEG-Geschäftsführer nur bei der City-Reinigung, aber nicht beim
flächendeckenden Abtransport des Hausmülls für praktikabel. Aktuell gehören 121
Fahrzeuge zum Fuhrpark der MEG, von denen 22 LKWs auf die umweltverträglichere Diesel-Norm
Euro 6 umgerüstet werden. Kostenpunkt: 25.000 Euro pro LKW. Und auch die Frage
nach dem Winterdienst kam beim Sommertourtermin der CDU auf den Tisch der MEG.
Jeppel dazu: „In harten Winter benötigen wir etwa 3000 Tonnen Streugut. 500
Tonnen haben wir bei uns eingelagert. Außerdem können wir bei Bedarf auf 3200
Tonnen eines in Rheinberg ansässigen Lieferanten zurückgreifen.“
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