Donnerstag, 2. August 2018

Alles Müll oder was? Ein Besuch bei der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft


Mit Müll kann man Geld verdienen. Das erfuhr die CDU-Fraktion am Mittwochnachmittag bei Besuch der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG). Deren Geschäftsführer Jürgen Jeppel wies beim Rundgang über das 50.000 Quadratmeter große Betriebsgelände darauf hin, dass die MEG 210 Mitarbeiter beschäftigt und einen Jahresumsatz von 27 Millionen Euro erwirtschaftet.



Besonders stolz ist Jeppel darauf, dass die von der Stadt (51 Prozent) und den Entsorger Reimondis (49 Prozent) getragene Gesellschaft nach Minus-Jahren seit 2006 jährliche Gewinne in einer Größenordnung von zwei Millionen  Euro einfährt. Dazu trägt nicht nur der Mülheimer Hausmüll (45.000 Tonnen pro Jahr), sondern auch die Entsorgungsdienstleistungen für große gewerbliche Kunden, wie Mannesmann-Valourec und Siemens bei.

Der im Auftrag der Stadt abgefahrene Hausmüll bringt 16 Millionen Euro und die Entsorgung des Gewerblichen Mülls 11 Millionen Euro in die Kasse der MEG, die auch Industriekaufleute und Berufskraftfahrer ausbildet.

In der Diskussion mit den Fraktionsmitgliedern räumte Jeppel ein, dass es Sinn machen würde, die kommunalen Reinigungsdienste im öffentlichen Raum in der Hand der MEG zu bündeln, statt die Verantwortung für diesen Bereich, wie das jetzt der Fall sei, auf die MEG, das städtische Grünflächenmanagement und das Tiefbauamt zu verteilen. Positiv bewertet wurden in der Diskussion auch Entsorgungsmodelle, die in den Niederlanden, aber auch in Hamburg bereits praktiziert werden. Dort bringen Bürger ihren Hausmüll in Beuteln zu zentralen Sammelstellen, von denen aus der Hausmüll dann problemlos abgefahren werden.

Derzeit gibt es, laut Jeppel, in Mülheim 35 Straßen, die von den Müllfahrzeugen der MEG nicht befahren werden können. Kleine Elektrofahrzeuge, wie sie zum Beispiel von der Post in ihrem Zustelldienst eingesetzt werden, hält der MEG-Geschäftsführer nur bei der City-Reinigung, aber nicht beim flächendeckenden Abtransport des Hausmülls für praktikabel. Aktuell gehören 121 Fahrzeuge zum Fuhrpark der MEG, von denen 22 LKWs auf die umweltverträglichere Diesel-Norm Euro 6 umgerüstet werden. Kostenpunkt: 25.000 Euro pro LKW. Und auch die Frage nach dem Winterdienst kam beim Sommertourtermin der CDU auf den Tisch der MEG. Jeppel dazu: „In harten Winter benötigen wir etwa 3000 Tonnen Streugut. 500 Tonnen haben wir bei uns eingelagert. Außerdem können wir bei Bedarf auf 3200 Tonnen eines in Rheinberg ansässigen Lieferanten zurückgreifen.“ 

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