Gestern ging ich an der an der Ruhr spazieren. Sonneschein und ein laues Lüftchen und ein freier Blick auf den Fluss. Das ließ bei mir Urlaubsgefühle hoch kommen.
Ich machte an einem Kiosk, in einem Biergarten und an einem Eiscafé Halt und traf zwischendurch nur auf nette und entspannte Menschen.
Ob man so etwas zur besten Sommerferienzeit auch an den überfüllten Stränden auf Mallorca oder in den überteuerten Cafés und Restaurants der Cote’D Azur oder der Riviera erlebt? Eher nicht. Zumindest nicht zu dem Kurs, den man bei uns an der Ruhr bekommt. Hier fängt der Urlaub, wenn man will, sofort vor der Haustür an. Streikende Piloten und ausgefallene Züge müssen hier niemanden bekümmern. Das im Stau stehen kann man kann man sich auch sparen. Außerdem kann man, wenn man es sich hier richtig gut gehen lässt, das gute Gefühl haben, etwas für den Schutz der Umwelt und gegen den Niedergang der lokalen Wirtschaft getan zu haben. Wer da noch in die Billigflieger steigt und die Urlaubsschnäppchen in der Ferne sucht, der ist wirklich urlaubsreif und sollte sich eine Kur an der Ruhr verschreiben lassen.
Dieser Text erschien am 13. August 2018 in der NRZ
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