Ausgerechnet die Mineralwasser-Marke meiner Wahl kann mir der Getränkemarkt meines Vertrauens derzeit nicht anbieten. Warum? „Die haben im Moment nicht genug Leute, um nachzuliefern“, lässt mich die freundliche Dame an der Kasse wissen. Dass wir zu wenige Pfleger, Ingenieure, Lokführer und zu wenige Lehrer haben, weiß ich ja schon, aber das wir jetzt auch schon zu wenige Leute haben, um Mineralwasser in Flaschen abzufüllen und auszuliefern, schockt mich. Steht uns das Wasser schon soweit bis zum Hals.
Gibt es nicht genug Erwerbslose, die nur zu gerne bei einem Mineralwasserbrunnen arbeiten würden, um einen Beitrag dafür zu leisten, dass niemand in unserem Land auf dem Trockenen sitzen muss. Ich kann nicht glauben, dass die Verblödung in unserem Land schon so weit fortgeschritten ist, als dass man keine Menschen finden könnte, die in der Lage sind Flaschen abzufüllen und zu transportieren.
Oder sollte es am Ende vielleicht gar nicht an den fehlenden Arbeitskräften, sondern an den ganz großen Flaschen liegen, die dem Hals einfach nicht voll bekommen und sich deshalb beim Personal zu Tode sparen, koste es, was es wolle?
Dieser Text erschien am 18. August 2018 in der NRZ
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