Donnerstag, 16. August 2018

Gruppenbild mit Dame: Seit dem 1. Februar führt die Juristin Natalia Thoma zusammen mit Frank Langer und Ralf Schäfer die Geschäfte des Roten Kreuzes

Von links: Ralf Schäfer, Frank Langer und Natalia Thoma
Etwas neues zu wagen, das kennt Natalia Thoma. Und sie hat dabei die Erfahrung gemacht, dass sich das als richtig erweisen  kann.
Vor 41 Jahren wurde sie in der Ukraine geboren. „Ich wollte schon als Mädchen Rechtsanwältin werden und Menschen so zu ihrem Recht verhelfen. Aber unter den damaligen Rahmenbedingungen sah ich dafür in der Ukraine keine Chance und entschied mich deshalb mit 19 Jahren, nach Deutschland zu gehen“, erzählt die inzwischen vierfache Mutter.

Warum Deutschland? „Ich habe als Jugendliche viel deutsche Literatur gelesen. Vor allem der Tiefgang und die Kraft der Bücher von Heinrich Böll haben mich begeistert“, erinnert sich Thoma.
Ihr Traum ging in Erfüllung. Als Rechtsanwältin in einer Düsseldorfer Kanzlei fand sie nicht nur Mandanten, denen sie zu ihrem Recht verhelfen konnte. Sie traf mit einem Kollegen auch ihren Mann fürs Leben. So hätte es einfach weiter gehen können. Doch dann machte sie ein ehrenamtlich beim Roten Kreuz engagierter Kollege   auf eine Stellenausschreibung des Mülheimer DRKs aufmerksam. Das suchte einen hauptamtlichen Vorstand und Geschäftsführer.

Eine Geschäftsführerin und Vorstandsvorsitzende durfte es natürlich auch sein. „Für einen Sozialverband zu arbeiten, der Menschen mit einem breiten Dienstleistungsspektrum hilft, hat mich gereizt“, sagt Thoma.

Sie sagte zu und hat es nicht bereut. „Ich arbeite hier mit haupt- und ehrenamtlich aktiven Menschen zusammen, die von ihrer Aufgabe, Menschen zu helfen, überzeugt und erfüllt sind. „Und das macht mich auch selbst zu einem glücklicheren Menschen“, betont die neue Geschäftsführerin des Roten Kreuzes. Dass sie mit Frank Langer und Ralf Schäfer zwei lang gediente und erfahrene Rot-Kreuzler als ehrenamtliche Vorstandskollegen an ihrer Seite hat, stört die DRK-Novizin nicht. Im Gegenteil. Sich mit Schäfer und Langer austauschen und auf deren Erfahrungen und Netzwerke zurückgreifen zu können, empfindet Thoma als Startvorteil. Als ausgebildete Juristin bringt sie den professionellen Blick auf vertrags- und arbeitsrechtliche Fragen mit.

Als hauptamtlicher Vorstand und Geschäftsführerin trägt Thoma Verantwortung für die Bereiche Personal, Finanzen, für den Menüservice und für die Kindertagesstätte des Roten Kreuzes. Ihr ehrenamtlicher Vorstandskollege, der 56-jährige Versicherungskaufmann, Frank Langer, der seit 1980 beim DRK aktiv ist, kümmert sich um die Bereiche soziale Beratung, Flüchtlingshilfe, Integration und Jugendarbeit. Der 49-jährige Chemielaborant, Ralf Schäfer, der seit 1990 beim Roten Kreuz aktiv ist, kümmert sich als Dritter im Vorstandsbund um die Bereiche Hausnotruf, Rettungsdienst und medizinischer Transportdienst.

Aktuell beschäftigt sich das neue Spitzentrio des Roten Kreuzes unter anderem mit Plänen zum Aus- und Umbau des Rettungsdienstes und mit der Idee, das Engagement im Bereich Kindertagesstätte, etwa mit einer Betriebskita, auszubauen. Darüber hinaus bleibt die Gewinnung zusätzlicher Fördermitglieder eine Daueraufgabe. „Wir wollen mit unserer Arbeit dafür sorgen, dass die Menschen dieser Stadt spüren, dass das Rote Kreuz nicht von gestern, sondern auf der Höhe der Zeit ist und bereit ist, sich mit den Problemen und Herausforderungen der Stadtgesellschaft auch zu verändern“, resümiert Natalia Thoma.


Das DRK in Mülheim


Im Mülheimer Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes, der auf eine 111-jährige Geschichte zurückblickt, engagieren sich heute 40 haupt- und 450 ehrenamtliche Mitglieder. 1043 Mülheimer nutzen derzeit den Hausnotrufdienst des Deutschen Roten Kreuzes. 150 Bürger nutzen den Menüservice. Zu den Dienstleistungen des Roten Kreuzes gehören unter anderem auch der Sanitätsdienst bei Großveranstaltungen, die Mitarbeit im kommunalen Rettungsdienst und im Katastrophenschutz sowie Bildungsarbeit in den Bereichen Schwimmen und Erste Hilfe. Zum lokalen DRK-Kosmos gehören auch der Bürgertreff an der Prinzess-Luise-Straße, die Kleiderkammer im DRK-Hilfezentrum an der Aktienstraße, die Flüchtlingsunterkunft und die Rettungswache an der Mintarder Straße und die neue Kindertagesstätte „Rettungszwerge“ an der Löhstraße. Wer die Arbeit des Roten Kreuzes unterstützen möchte, kann dies auch als Fördermitglied tun. Weitere Informationen findet man im Internet unter: www.drk-mülheim.de

Dieser Text erschien am 16. August in NRZ und WAZ   

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