Von links: Ralf Schäfer, Frank Langer und Natalia Thoma Foto: DRK Mülheim |
Dreiecksgeschichten
sind im Privatleben kontraproduktiv. Doch Natalia Thoma, Ralf Schäfer
und Frank Langer empfinden ihre Zusammenarbeit als neues
Vorstandstrio des Kreisverbandes als „sehr produktiv und
partnerschaftlich.“ Für die 41-jährige Rechtsanwältin Natalia
Thoma, die ihr Amt als hauptamtlicher Vorstand am 1. Februar
angetreten hat, ist das Deutsche Rote Kreuz Neuland. „Ich wusste,
dass es so etwas, wie das DRK und seinen Katastrophenschutz, seinen
Rettungsdienst und seinen Blutspendendienst gibt, hatte bis dahin
aber keinen persönlichen Kontakt zu Roten Kreuz“, erzählt die
vierfache Mutter.
Umso
überraschter war die Düsseldorferin, als an Sie das Angebot
herangetragen wurde, die hauptamtliche Führung des Kreisverbandes zu
übernehmen. „In meiner neuen Position kann ich Dinge entscheiden.
Und das sind für mich eine Herausforderung und eine Chance
zugleich“, erklärt die bisher auf Arbeitsrecht, Vertragsrecht und
Familienrecht spezialisierte Juristin, warum sie den Schritt ins
berufliche Neuland wagte. „Ich habe es bisher nicht bereut“, sagt
sie nach zweieinhalb Monaten im neuen Amt.
„Welche
Interessen und Kompetenzen gibt es? Wie kann ich alle Beteiligten
mitnehmen? Was können wir leisten und was nicht?“ Das sind Fragen,
die auch für die Rechtsanwältin und Mutter nicht neu sind, gehören
auch jetzt als Vorstand des Kreisverbandes zu ihrem Tagesgeschäft.
„Ich bin begeistert, wie begeistert die Menschen hier von ihrer
Arbeit sind und wie viel man mit ehrenamtlichen Helfern
bewerkstelligen kann“, schildert Thoma ihre ersten Eindrücke.
Besonders dankbar ist sie dafür, „dass ich mich mit meinen
Vorstandskollegen sehr gut austauschen und auf ihren Erfahrungsschatz
zurückgreifen kann“.
Anders,
als Thoma, die im neuen Vorstand für die Bereiche Personal,
Finanzen, Kindertagesstätte und Menüservice zuständig ist, sind
ihre ehrenamtlichen Vorstandskollegen Frank Langer und Ralf Schäfer
im Kreisverband groß geworden.
Der 56-jährige Versicherungskaufmann
Langer und der 49-jährige Chemielaborant Ralf Schäfer kamen
ursprünglich als Wehrersatzdienstleistende im Bereich
Katastrophenschutz zum Mülheimer DRK.
Langer,
der im neuen Vorstand die Bereiche Sozial- und Wohlfahrtsarbeit
verantwortet, kam 1980 zum Kreisverband, in dem er bereits ab 1988
verschiedene Leitungsaufgaben vom Landesbereitschaftsleiter bis zum
stellvertretenden Kreisvorsitzenden übernommen hat. „Im Roten
Kreuz habe ich meine Heimat gefunden. Hier treffe ich auf eine enorme
Gemeinschaft mit enormen menschlichen und fachlichen Potenzialen“,
erklärt Langer, was ihn am Kosmos DRK fasziniert. Seine neue
Aufgabe, zu der auch die Bereiche soziale Beratung, Flüchtlingshilfe
und Integration gehören, sieht Langer vor allem darin, „dafür zu
sorgen, dass den 400 Erwachsenen und den 250 Kindern und
Jugendlichen, die sich ehrenamtlich im Kreisverband engagieren, ihre
Arbeit auch weiterhin Spaß macht.“ Dazu zählt er die Begleitung
und Entlastung in organisatorischen, technischen und bürokratischen
Angelegenheiten.
Wie
sein ebenfalls ehrenamtlicher Vorstandskollege Ralf Schäfer,
investiert Langer monatlich 40 bis 60 Stunden in sein Ehrenamt. Wie
geht das? „Als selbstständiger Versicherungskaufmann kann ich mir
meine beruflichen Termine selbst einteilen“, erklärt Langer. Und
Schäfer, der seit 1990 beim Kreisverband aktiv ist, profitiert
davon, dass er seine berufliche Arbeit bereits am frühen Morgen
beginnen kann und so relativ frei über seine Zeit am Nachmittag und
Abend verfügen kann.
„Gemeinsam
in einem Team mit geballter Kompetenz den Kreisverband
voranzubringen, das finde ich spannend“, erklärt Schäfer seine
Motivation zur ehrenamtlichen Vorstandsarbeit. In sein neues Amt
bringt er eine langjährige Führungserfahrung aus dem
Katastrophenschutz und aus dem Rettungsdienst mit. Innerhalb des
Vorstandes kümmert er sich denn auch um die Bereiche Rettungsdienst,
Katastrophenschutz, medizinischer Transportdienst und
Hausnotrufdienst. Zurzeit liegen etwa Konzepte für eine Erweiterung
des kommunalen Rettungsdienstes auf seinem Schreibtisch. Gerade erst
wurde ein elektronisch gesicherter Schlüsselschrank für die
Fahrzeugschlüssel des Kreisverbandes und für die Wohnungsschlüssel
der rund 1000 Hausnotrufteilnehmer angeschafft.
Schäfer
sagt: „Andere spielen Fußball oder trainieren eine entsprechende
Mannschaft. Ich engagiere mich beim Roten Kreuz, weil ich das als
sehr sinnvoll erlebe. Denn es gibt nichts erhebenderes, wenn man von
einem Menschen ein ‚Danke‘ bekommt, dem man in einer
medizinischen, technischen oder sozialen Notlage helfen konnte.“
Dieser Beitrag erschien im DRK-Magazin 2/2018
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