Wenn es
darum geht, wie die Digitalisierung unsere Arbeitswelt verändert,
sind Schüler natürliche Experten. Sie müssen die Arbeitswelt von
morgen gestalten, erleben und erleiden. 2017 prognostizierten
Forscher der Universität Oxford prognostiziert, dass bis 2032 47
Prozent der heute bestehenden Arbeitsplätze der Digitalisierung zum
Opfer fallen könnten. Deshalb hat der Bundesverband der Katholiken
in Wirtschaft und Verwaltung KKV einen auf der Viedeo-Plattform
Youtube abrufbaren Film zum Thema „Was ist Arbeit 4.0?“ gedreht
und im Rahmen eines bundesweiten Aufsatzwettbewerbs 8 wegweisende
Schüleraufsätze zur Arbeit 4.0 ausgezeichnet, die sich mit Chancen,
Risiken und Perspektiven der künftigen Arbeitswelt
auseinandergesetzt haben.
Die ersten
Preisträger Anna-Lena Pabst aus Koblenz, Olivia Hupfeld und Eileen
Krügerke aus Berlin und Adrian Dittrich aus Oldenburg nahmen bei
einem Festakt im westfälischen Münster ein Preisgeld von insgesamt
2000 Euro in Empfang. Außerdem werden die Preisträger der KKV im
Herbst 2018 auf Einladung des Europaabgeordneten und KKV-Mitgliedes
Arne Gericke das Europäische Parlament in Brüssel oder Straßburg
besuchen.
Dass die
Arbeit 4.0 ein weites Feld ist, das an vielen Stellen noch darauf
wartet, fruchtbar beackert zu werden, macht Anna-Lena Pabst vom
Bischöflichen Gymnasium in Koblenz deutlich, wenn sie im Resümee
ihrer Arbeit fragt:
„Kann es
sein, dass wir - einfache Bürger, aber auch Politiker und
Wissenschaftler mit dieser Flut von zukunftsweisenden Fragen
schlichtweg überfordert sind? Die
Tatsache, dass bei einigen grundlegenden Fragen niemals
zufriedenstellende Lösungen präsentiert werden können, da es sich
um Dilemma-Situationen handelt oder aber Präzedenzfälle nötig
sind, lässt die digitale Zukunft unsicher und ungewiss erscheinen.“
Ihr
Mit-Preisträger Arnd Dittrich von der Liebfrauenschule in Oldenburg
kommt zu dem Ergebnis: “Das oberste Ziel für die Menschheit muss
dabei in jeder Situation bleiben, die Oberhand über den Wandel in
ihrem Umfeld zu behalten und ihn nicht passiv zu „ertragen“,
sondern ihn aktiv mitzugestalten. Ein gestärkter Staat kann in
dieser Situation schützend und fördernd den Gesellschaftswandel
unterstützen. Einerseits kann er aktiv richtungsweisend in
Erscheinung treten und wirtschaftliche Entwicklungen unterstützen,
ohne aber dabei selbst zu sehr zu regulieren, andererseits kann er
eher passiv für Stabilität im Land sorgen und Absicherungen für
Verlierer in der Umstellungszeit gewährleisten. Ansonsten braucht es
nur zwei grundlegende Dinge: Mut und Vertrauen – Mut und
Offenheit, Neues zu erfahren und aktiv zu gestalten, und Vertrauen in
das einzigartige menschliche Geschlecht.“
Der
Schirmherr des KKV-Wettbewerbs, ZdK-Präsident Professor Dr. Thomas
Sternberg sagte bei der Preisverleihung mit Blick auf die 50
Teilnehmer des Wettbewerbs: „„Sie sind die Zukunft, auf sie kommt
es an, wenn wir im globalen Wettbewerb bestehen wollen“.
Der Festredner, Professor Dr.
Franz Bölsker aus Vechta wies darauf hin, „dass man den ethischen
Standards der christlichen Soziallehre verpflichtet sein muss, wenn
man die Zukunft der Arbeit für möglichst viele Menschen positiv
gestalten will.“
Dieser Text erschien am 23. Juni 2018 in der Tagespost
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