Unsere Stadt ist im Landesvergleich ein durchschnittlich
heißes Pflaster. Denn hier leben 46 Prozent der Bürger auf Hitzeinseln. Das hat
das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz
herausgefunden. In den Nachbarstädten Duisburg und Oberhausen leben 63 Prozent
der Bevölkerung auf einer Hitzeinsel, während es in Essen nur 41 Prozent der
Einwohner sind. Sind die Mülheimer und
Essener cooler, als ihre Nachbarn in Duisburg und Oberhausen? Hitzeinsel! Das
hört sich cool an, so nach Karibik-Urlaub vor der Haustüre, inklusive
Bikini-Schönheiten und Cocktails am Strand. Den Ruhrstrand haben wir ja schon.
Und an heißen Bikini-Schönheiten sollte es auch nicht scheitern. Doch kein
falscher Neid. Denn wer im Klimabericht des Landesamtes für Natur, Umwelt und
Verbraucherschutz nachliest, merkt, dass es gar nicht so schön und schon gar
nicht so gesund ist, auf einer stark bebauten und deshalb nur schlecht
durchlüfteten Hitzeinsel in der Stadt zu leben, weil sich die Hitzeinseln im
Sommer tagsüber auf mehr als 40 Grad aufheizen und nachts nicht mehr auf
weniger als 20 Grad abkühlen. Genau das brauchen wir Stadtpflanzen aber, um
auch im Sommer, je nach Bedarf ein heißer oder cooler Typ zu bleiben und keine
Kopfschmerzen, Konzentrationsschwächen und Herz-Kreislaufproblemen zu bekommen.
Also, liebe Stadtplaner hebt bitte bei der Bebauung des Flughafenareals nicht
ab. Sonst machen wir am Ende, mangels Frischluftschneise in der Stadt schlapp
und erleiden eine gesundheitliche und eine wirtschaftliche Bruchlandung.
Dieser Text erschien am 10. Juli 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
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