Bier zu trinken ist mehr als Genuss oder
Laster. Es ist ein echter Wirtschaftsfaktor. Das lernte ich jetzt bei einer
Betriebsbesichtigung der Rhein-Ruhr-Malz GmbH im Speldorfer Hafen, als ich die
CDU-Fraktion bei ihrer Sommertour begleitete. Denn ohne Malz, Gott erhalt’s
gäbe es kein Bier. Und deshalb werden jährlich rund 60.000 Tonnen Malz, made in
Mülheim, an Bierbrauereien in Deutschland und der Welt geliefert werden. Wie
der Betriebsleiter der Speldorfer Mälzerei berichtete, machen das inzwischen
nicht mehr nur im Sommer auftretende Niedrigwasser und der schlechte Zustand
der Wasserstraßen an Rhein und Ruhr den Mälzereien schwer zu schaffen, weil die
Gerste, die bei der Malzproduktion millionen Tonnen schwer verarbeitet werden
muss, zum größten Teil per Schiff angeliefert wird. Diese Mahnung nahmen die an
der Landesregierung beteiligten Christdemokraten beim abschließenden
Panoramablick vom 75 Meter hohen Hauptgebäude der Mälzerei ebenso mit, wie den
Hinweis des Hafen-Geschäftsführers Joachim Exner, dass der Mülheimer Hafen mit
seinen über 130 Firmen auf zwei Quadratkilometern genauso groß sei, wie die
Steueroase Monaco. Aber da unsere Stadt als Steueroase austrocknen würde, können wir nur eins tun, um unsere Wirtschaft
anzukurbeln, nämlich in die Wirtschaft gehen und ein Bier auf das Wohl unserer
Stadt und ihrer Bürger trinken. Ihr Wirt und die Mälzerei an der Rheinstraße
werden es uns danken. Das gilt hoffentlich auch für unsere Stadtväter, in dem
sie die zusätzlichen Steuermehreinnahmen
klug verwenden und uns nicht nur wissen lassen: „Außer Spesen, nichts
gewesen.“
Dieser Text erschien am 23. Juli 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen