Zwei Frauchen stehen vor einem
Hundesalon und schwärmen sich gegenseitig von ihrem geliebten Vierbeiner vor,
die gerade von der Fachfrau generalüberholt worden sind und jetzt, wie aus
einem Bilderbuch entsprungen, in ihrer ganzen Niedlichkeit strahlen.
An der nächsten Straßenecke freut sich
ein weniger gut frisierter, aber dafür nicht weniger niedlicher Vierbeiner über
das Würstchen, das ihm sein Herrchen als Leckerli aus der Metzgerei mitgebracht
hat. Während dessen läuft ein offensichtlich in die Jahre gekommener und vom Leben
gezeichneter Hund, dem man Ausstrahlung und Charakter ansieht in seinem
Tierheim-Zwinger auf und ab. Er versucht sich die Sommerhitze aus dem vom Fell
überzogenen Leib zu hecheln. Ja. Auch im Hundeleben sind die Streicheleinheiten
nicht immer gleich und gerecht verteilt. Doch auch der Tag mit der Affenhitze
hat für den gebeutelten Vierbeiner ein Happy End. Denn eine ehrenamtliche
Gassi-Geherin kommt zu Besuch und die Beiden machen nach einer Schale Wasser
und einem vollen Fressnapf einen Ausflug ins Grüne. Wie schön, wenn sich Zwei- und Vierbeiner
gegenseitig gut tun und uns menschlichen und tierischen Zeitgenossen zeigen,
dass wir in den oft tierischen Turbulenzen des Lebens besser dran sind, wenn
wir uns gut sind, statt uns das Leben gegenseitig zur Hölle zu machen.
Dieser Text erschien am 19. Juli 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
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