Dienstag, 6. März 2018

Wo, die Alten einkehrten: Ein Zeitsprung zwischen Kaiserstraße und Werdener Weg

So sah es Wilhelm Neuhoff 1953

Und so sieht es sein Sohn Walter 2018
Heute schauen wir mit Fotos von Walter Neuhoff und seinem 1953 verstorbenen Vater Wilhelm auf den Kreuzungsbereich zwischen Kaiserstraße, Lohscheidt, Werdener Weg und Südstraße. „Es war das letzte Foto, das mein Vater gemacht hat“, erinnert sich Walter Neuhoff.

Als das Foto entstand, war er selbst 17 Jahre alt. Damals stand das 1965 eröffnete Südbad noch nicht. Dafür lassen sich im Hintergrund noch die alten Gebäude der 1899 an der Kaiserstraße eröffneten Garnisonskaserne erahnen. In den frühen 1970er Jahren abgerissen, dienten sie bis dahin noch als Wohn- und Verwaltungsgebäude. 

Die Konstante im Bildvergleich ist das (linke) Gebäude an der Kaiserstraße 106, in der sich heute eine Tierarztpraxis befindet. Wer erfahren möchte, was es mit diesem Haus auf sich hat, das offensichtlich zwei Weltkriege überstanden hat, wird bei Bernd Simmerock fündig. Der pensionierte Otto-Pankok-Lehrer hat als Heimatforscher die Geschichte der Mülheimer Gaststätten recherchiert.

Deshalb ist ihm bekannt, dass Gerhard Vinck dort anno 1912 ein Gasthaus eröffnet hat. Eine Wiedereröffnungsanzeige aus der Mülheimer Lokalpresse nennt 1929 Walter Brake und seine Frau als die neuen Gastronomen. Als Walter Neuhoffs Vater Wilhelm 1953 das Haus fotografierte, firmierte das Gasthaus als Hofbräuhaus Acker und lockte seine Gäste unter anderem mit frischen Seemuscheln. Heimatforscher Bernd Simmerock, der sich auch im Geschichtsund Kulturladen an der Oberstraße 27 engagiert, weiß, dass das Hofbräuhaus Acker im Jahr 1956 zur Schloßstraße 24 umzog und dort ab 1974 als „Drei Musketiere“ firmierte. 


Dieser Text erschien am 6. März 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Menschen bewegen Menschen

  Beim Thema Seelsorge denkt man nicht ans Radfahren. Und "Radfahrern", die nach unten treten, aber nach oben buckeln, ist alles z...