Eine Aufnahme aus der Sammlung Udo Burkhard Richters, das dieser in seinem Historischen Kalender "Mülheim gestern 2018" veröffentlicht hat. Der Kalender ist auch im örtlichen Buchhandel zu bekommen. |
Links sehen wir das Restaurant Reichskrone, das spätere Generationen als Café und Seniorentagesstätte Rosenhof kannten. Auch heute befindet sich mit der „Kaufbar“ ein Café im Erdgeschoss des Rosenhofes. Auch ein Imbisslokal, ein Wettbüro und ein Friseursalon bieten heute am ihre Dienstleistungen an Kaiserplatz. Seit 1952 wird auf dem Kaiserplatz zwischen Dickswall, Kaiserstraße und Althofstraße nicht mehr flaniert, sondern automobil geparkt.
Der Zug der Zeit führte auch dazu, dass die im Drei-Kaiser-Jahr 1888 so benannte Kaiserstraße in den 1960er Jahren verkehrstechnisch ausgebaut und die Kaiserplatzkreuzung damit zu einer der am stärksten befahrenen Kreuzungen Mülheims wurde. In den 1960er Jahren wollte man das moderne Deutschland und mit ihm auch in Mülheim die autogerechte Stadt schaffen. Denn Kaiser Wilhelm II. hatte sich zu seiner Zeit nicht nur mit seiner Einschätzung: „Das Automobil wird sich nicht durchsetzen“, gründlich geirrt.
Bevor aus dem nach Wilhelm I. benannte Kaiserplatz 1875 zu einem Platz wurde, war er ein Mühlenteich. Das Mülheimer Urkataster von 1821 weist das Gelände als Standort der Altenhofmühle und ein Lohgerberei des Adolf Fellenger aus. Einen unrühmlichen Namen trug der Kaiserplatz in einer furchtbaren Zeit als Platz der SA in den Jahren 1937 bis 1945. Nach dem Krieg sorgten die amerikanische und britische Militärregierung dafür, dass der Kaiserplatz seinen alten Namen zurückbekam.
Dieser Text erschien am 19. März 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
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