Peter Maffay im Gespräch mit Gundula Gause und bei der Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille im Ruhrfestspielhaus Recklinghausen |
Der Rockmusiker Peter Maffay ist am Sonntag bei der zentralen Eröffnungsveranstaltung der Woche der Brüderlichkeit mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet worden. Maffay, der sich mit seiner Stiftung für sozial benachteiligte Kinder und für den israelisch-palästinensischen Jugenddialog einsetzt sagte bei der Verleihung im Gespräch mit der ZDF-Moderatorin Gundula Gause: "Ohne Dialog werden wir die Probleme unserer Welt nicht lösen. Israel und Palästina sind ein internationaler Hot Spot. Wenn wir hier etwas erreichen, wird das auch auf andere Regionen der Welt ausstrahlen."
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet bescheinigte dem sozial und politisch engagierten Musiker im Geiste von Martin Buber zu wirken. "Denn Martin Buber", so Laschet "hat uns mit seiner Ich-Du-Philosophie gezeigt, dass ein Mensch erst Würde und Identität gewinnt, wenn er sich nicht nur um sich selbst dreht, sondern sich auch für das Du des anderen Menschen öffnet, ihn im persönlichen Gespräch bejaht und bestätigt und so in der Lage ist auch Gegensätze menschlich auszutragen." Laschet regtemit Blick auf den 80. Jahrestag der Reichpsogromnacht vom 9. November 1938 eine gemeinsame Erklärung von Christen, Juden und Muslimen gegen Hass, Gewalt und Intoleranz an.
Die Augsburger Fundamentaltheologin Dr. Margaretha Hackebmeier, würdigte Peter Maffay in ihrer Funktion als katholische Ko-Präsidentin des Koordinierungsrates der 84 deutschen Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, als "einen mutigen und beharrlichen Brückenbauer mit seinem Engagement und mit seiner Empathie Angst überwindet und Vertrauen schafft, weil er weiß, dass Angst zur Entmenschlichung unserer Gesellschaft führt."
Der aus Rumänien stammende Peter Maffay, der mit 18 Nummer-Eins-Alben zu den weltweit erfolgreichsten Rockmusikern gehört, ermutigte seine deutschen Mitbürgerinnen und Mitbürger zum aktiven Einsatz für Toleranz und gegen Extremismus, "weil wir zu den weltweit wenigen Gesellschaften gehören, in denen die Demokratie funktioniert und man deshalb keine Angst haben muss, wenn man selbstbestimmt lebt und seine Meinung vertritt." Außerdem wies Maffay darauf hin, "dass dieser Preis, den ich heute bekomme, eigentlich zersägt und an die vielen Impulsgeber verteilt werden müsste, die meine Arbeit und ihren Erfolg erst möglich machen."
Die Moderatorin Gundula Gause nutzte die Eröffnungsveranstaltung der Woche zur Brüderlichkeit auch dazu, um den in der Nacht zum Sonntag verstorbenen Mainzer Alt-Bischof und vormaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, als "einen Brückenbauer der Ökumene und des inter-religiösen Dialogs" zu würdigen. "Der inter-religiöse Dialog ist nicht nur politisch korrekt, sondern gesellschaftlich notwendig", unterstrich die Fernsehjournalistin.
Bericht für die Katholische Nachrichtenagentur vom 11. März 2018
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