Während Vater und Mutter zeitgleich in ihre Smartphones schauen und Kurznachrichten an wen auch immer eintippen, ist ihr kleiner Sohn im Kinderwagen Feuer und Flamme für das richtige Leben, das sich während der U-Bahn-Fahrt im Stadtbahnwagen abspielt. Während seine Eltern auf das Display ihres Smartphones fixiert sind, lässt der Knirps ganz smart seine lachenden Augen von einem Fahrgast zum anderen wandern.
Der Mann, der nicht auf ein Smartphone starrt, sondern in eine Zeitung schaut, bekommt seine Aufmerksamkeit ebenso geschenkt, wie der Hundehalter, der mit seinem Bello eine ganze Vierer-Sitzgruppe in Beschlag nimmt und die überladene Frau und Mutter, die ihre Einkäufe nach Hause schleppt, damit ihre Lieben, die daheim vielleicht schon in ihr Smartphone schauen, am Ende nicht voreilig per Kurznachricht den für die Haushaltskasse unbekömmlichen, weil zu teuren, Pizzaservice bestellen. Die Smartphoneltern verstehen die Welt nicht mehr, weil ihr Kind partout nicht aus der U-Bahn herausgeschoben werden will, als sie ihre Haltestelle erreicht haben. Wir haben noch Hoffnung, solange es Kinder gibt, die das richtige Leben spannender finden als die virtuelle Welt.
Dieser Text erschien am 13. März 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
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