Rosrot glänzte der Mobilfunk-Werbeprospekt, der jetzt in meinem Briefkasten steckte. Gut, wir haben Ostern und in Zeiten, in denen wir uns bunt gefärbte Eier schmecken lassen, will die Werbewirtschaft auch farbenfroh auftrumpfen. „No Limits“ prankte auf dem Handy-Angebot, das ob seiner Farbgestaltung die rosarote Brille überflüssig machte. „No limits!“ also: „Keine Grenzen!“ Das hört sich nach der großen Freiheit an: Wer möchte heute schon begrenzt sein, zumal wenn es um seine Kommunikationsfähigkeit geht.
Dabei habe ich manchmal den Eindruck, dass wir gerade in dem Maße an zwischenmenschlicher Kommunikationsfähigkeit einbüßen und begrenzter werden, je grenzenloser unsere technischen Kommunikationsmittel, a´la E-Mail, SMS, Twitter, Whatsapp und Co werden. Gilt noch das gesprochene Wort, wie es auf so manchem Redemanuskript heißt. Tatsächlich hat man bei einer gewissen Sorte von politisch und wirtschaftlich mächtigen, aber menschlich und ethisch begrenzten Zeitgenossen, das Gefühl, dass sie das Blaue vom Himmel reden, aber doch nichts zu sagen haben. Da lobe ich mir mein buntes Osterei, gewürzt mit Salz und einem guten Frühstücksgespräch.
Dieser Text erschien am 31. März 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Kultur macht stark
Ist Kultur Luxus oder ein Lebensmittel, wie es einst Bundespräsident Johannes Rau formuliert hat? Letzteres haben jetzt die jahrgangsüberg...
-
Der 30. und 31. Januar ist in meinem Kalender rot angestrichen", erzählt Familienforscherin Bärbel Essers. Dass das so ist, hat mit der...
-
„Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt.” Auch dieses Volkslied dürfte die Schildberger Sing- und Spielschar ...
-
Gisela Lentz im Kreise ihrer Gratulanten Gisela Lentz ist ein Fleisch gewordenes Wunder. Auch mit 90 mag sie nicht auf der Couch sitzen...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen