Kirche in der Stadt: Die Petrikirche & St. Mariae Geburt |
Mit einem Hochamt feierte die 16.000 Mitglieder zählende
Pfarrgemeinde St. Mariae Geburt am 10. März den 90. Weihetag ihrer
Pfarrkirche. Vom evangelischen Architekten Emil Fahrenkamp im Bauhausstil
errichtet, ist das Gotteshaus bis heute zeitlos modern. Die auch mit der
finanziellen Hilfe der
Die Erweiterung seiner Marienkirche um eine von der Familie
Thyssen gestiftete Taufkapelle im Jahr 1937 erlebte der 1931 verstorbene Jakobs
ebenso wenig wir ihre weitgehende Zerstörung durch einen alliierten Luftangriff
im Juni 1943. Während der NS-Zeit traf sich die von Hitler unerwünschte katholische Jugend im nichtöffentlichen Kirchenraum der Krypta unter dem Altarraum.
Der Wiederaufbau der Kirche dauerte fast ein ganzes Jahrzehnt.
Zwischenzeitlich feierten die Gemeindemitglieder ihre Gottesdienste im
benachbarten Altenhof. Mit einem Kreuzweg am Innenportal der Kirche, der Gestaltung
des Altarraums und seiner Chorwand, die das Himmlische Jerusalem symbolisiert,
setzte der in der Pfarrgemeinde geborene, lebende und aktive Bildhauer Ernst
Rasche (1926-2017) in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren mit einer genialen
Zeichensprache wichtige optische und liturgische Zeichen.
Auch
wenn die Zahl der Mülheimer Katholiken schrumpft, allein im vergangenen Jahr
verließen mehr als 800 Menschen die katholische und evangelische Stadtkirche,
darf man wohl auch mit Blick in die absehbare Zukunft davon ausgehen, dass St.
Mariae Geburt zusammen mit dem Kloster Saarn und seiner Kirche St. Mariä
Himmelfahrt ein wichtiges Zentrum des christlich-katholischen und ökumenischen
Glaubenslebens bleiben wird. Jeweils rund 50.000 der 170.000 Mülheimer sind noch
Mitglieder der beiden großen christlichen Kirchen. Beide Kirchen haben in den
letzten zwei Jahrzehnten vor allem aus demografischen Gründen jeweils etwa
10.000 Mitglieder verloren. Die seit der Reformation des 16. Jahrhunderts
evangelische Petrikirche (ihre Ursprünge reichen bis ins 13. Jahrhundert
zurück) ist nur wenige Meter von der dritten katholischen Marienkirche
entfernt. Ökumenische Friedensgebete, ökumenische Kirchenhügelfeste, die
Zusammenarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen und im Bündnis
der Religionen für den Frieden und der im Advent 2019 erstmals ökumenisch
ausgerichtete Jahresempfang der christlichen Kirchen weisen den Weg in eine
ökumenische Zukunft, in der die Christen der unterschiedlichen Konfessionen
mehr verbindet als sie trennt. Dieser Text erschien am 9. März 2019 im Neuen Ruhrwort
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