„Wir sind die Schlossretter!“ steht auf einem
Baustellenbanner an der restaurierungsbedürftigen Broicher Schlossmauer.
Darunter werben die Parteien mit großformatigen Plakaten um unsere Stimme bei
der Europawahl am 26. Mai. Mehr Sicherheit, Freiheit und Solidarität, mehr
Klimaschutz und weniger Verbote, mehr Mut und weniger Hass. Das alles noch viel
mehr versprechen uns die strahlenden Retter des Vaterlands und seiner europäischen Nachbarn aus der politischen Arena. Der
schon oft umworbene Wähler geht vorbei und wünscht sich, dass die modernen
Ritter auch nach der Wahl in Amt und Würden noch so ritterlich für die
Verwirklichung ihrer edlen Ziele und damit für unser aller und nicht nur für
ihr eigenes Wohlergehen kämpfen werden.
Als lebenserfahrene Wähler wollen wir
ja gar nicht durch die rosarote Brille schauen. Wir wären schon dankbar, wenn
nur 50 Prozent der gut gemeinten Wahlwerbung zwischen den Wahlen zu einer noch
besseren Wirklichkeit würde, die uns
nicht schwarzsehen lässt, weil wir uns wie in der Zeit der alten Burgen und
Ritter fühlen, in der nur die Starken zu ihrem Recht kommen.
Dieser Text erschien am 29. April 2019 in der Neuen Ruhr Zeitung
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