„Im
Testbetrieb“ steht da über der Anzeigetafel im Hauptbahnhof. Es ist nicht
irgendeine Anzeigetafel, sondern eine elektronische wie man sie schon seit
Jahren von anderen Stadtbahnhöfen kennt. Toll. Jetzt haben wir so was auch in
Mülheim. Sage noch einer, in unserer Stadt würde sich nichts bewegen.
Apropos
Bewegung. So eine elektronische Anzeigetafel hat natürlich auch den Vorteil,
dass sie Knopfdruck oder Mouseklick sofort anzeigen kann, wenn sich bei der
Deutschen Bahn mal etwas nicht so bewegt wie es soll. Das soll ja vorkommen.
Apropos
vorkommen. Mir kommt es beim Betrachten der Anzeigetafel am Hauptbahnhof so
vor, als sei die elektronische Fahrplananzeige, die die Bahn für Mülheim
ausgesucht hat, kleiner, aber höher gehängt als in anderen Städten und deren
Hauptbahnhöfen. Sollte man bei der Deutschen Bahn – aus welchen Gründen auch
immer – glauben, dass man in Mülheim Dinge gerne etwas höher hängt, um am Ende
dann lieber doch nicht so genau hinzuschauen? Meiner Ansicht hat es die
Deutsche Bahn mit ihrer zu kleinen und zu hochgehängten digitalen
Fahrplananzeige mal wieder gut gemeint, aber nicht gut gemacht, weil sie den
Zug der Zeit, will sagen den demografischen Wandel, übersehen hat, in dessen
Zuge die Zahl der Menschen mit Adleraugen tierisch abnimmt und deshalb bei
öffentlichen Anzeigetafeln gerade in der guten alten Stadt Mülheim gelten
sollte: „Big is beautyfull/Groß ist schön!“ Und deshalb wäre es schön wenn uns
die Deutsche Bahn an unserem Hauptbahnhof eine größere und tiefer gehängte
Anzeigetafel gönnen würde, damit wir als meistens eilige Fahrgäste auch im
Vorbeigehen fahrplantechnisch auf dem Laufenden bleiben. Bis dahin vergessen
Sie Ihre Lesebrille nicht, wenn es Sie zum Zug zieht oder fragen Sie Ihren jungen
und scharfsichtigen Nebenmann oder ihre junge und scharfsichtige Nebenfrau. Man
sieht sich.
Dieser Text erschien am 26. April 2019 in der Neuen Ruhr Zeitung
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