An der Schloßstraße eröffnete kürzlich ein neues Döner-Restaurant.
Als ich jetzt dort vorbeikam, fiel mein Blick auf eine Angebotstafel. Den Preis
von 3,50 Euro konnte ich entziffern, den arabischen Schriftzug, der darüberstand,
aber nicht. Diese Ansicht machte mich nachdenklich: Ich fragte mich, ob wir in
der zusehends bunten und multikulturellen Stadtmitte schon so weit sind, dass es
hier mehr arabischsprechende als deutschsprechende Kunden gibt. Doch als ich
später auf meinem Rückweg die Schloßstraße wieder hinunterkam, sah ich die
andere Seite der Angebotstafel und las: „Tagessuppe Linsensuppe für 3,50 Euro!“
Da fiel mir dann doch der sprichwörtliche Stein vom Herzen. Die zwei Seiten
derselben Angebotstafel zeigten mir: In der Stadtmitte spricht man zwar
inzwischen viele Sprachen, aber man versteht sich trotzdem. Und das
gegenseitige Kennenlernen und Verstehen, geht über alle Sprachbarrieren hinweg am
besten durch den Magen und sei es in Form von Linsensuppe, die alten wie neuen
Mülheimern mundet. „Guten Appetit!“ heißt auf Arabisch übrigens: „Shahiat Jayida!“
Dieser Text erschien am 12. Dezember 2019 in der NRZ
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