Freitag, 15. Februar 2019

Werbung, Wunsch und Wirklichkeit

Ich habe mich schon als kleiner Junge immer gefragt, warum junge Frauen im Werbefernsehen oder in der Zeitung Werbung für Anti-Faltencreme machten. Ich kannte doch genug alte Frauen und Männer, die mit ihren viel faltigeren Gesichtern viel glaubhafter die Vorteile einer Anti-Faltencreme hätten anpreisen können. Das war der Moment, in dem ich erkannte, dass Werbung in der Regel mehr mit Wünschen als mit Wirklichkeit zu tun hat. Doch gestern erkannte ich bei der Lektüre einer NRZ-Meldung, dass Werbung manchmal Wirklichkeit werden kann. Denn da erfuhr ich von zwei Polizeibeamten, die sich tatkräftig als Freunde und Helfer einer ganz besonderen Bürgerin erwiesen hatten. Denn sie begleiteten eine 99-jährige Dame nach Hause, um dort ihr altes Trimm-Rad wieder in Schwung zu bringen. Damit leisteten sie einen wesentlichen Beitrag zur Fitness und Lebensqualität der alten Dame, die ihre Geschichte von den freundlichen und hilfreichen Polizisten sicher nicht nur der NRZ erzählt hat. Bleibt nur zu hoffen, dass diese gute Tat den Beamten nicht noch zum Fluch wird, wenn demnächst unter 110 der Notruf eingeht: „Ich habe hier einen tropfenden Wasserhahn und ein verstopftes Rohr. Peter 21, bitte kommen!“ 

Dieser Text erschien am 14. Februar 2019 in der Neuen Ruhr Zeitung

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