Inklusion, dass barrierefreie Miteinander von Menschen mit
und ohne Behinderung wird im Verein für Bewegungsförderung und Gesundheitssport
(VBGS) schon seit 30 Jahren gelebt. Am morgigen Freitag, 22. Februar, lädt der
VBGS in Zusammenarbeit mit der Mülheimer Stadtwache und dem städtischen
Kulturbetrieb zur 5. Inklusiven Musik- und Tanzveranstaltung „Grenzenlos“ in
den Festsaal der Stadthalle ein. Der Vorsitzende des VBGS, Alfred Beyer,
erwartet 450 Gäste aus Mülheim und seinen Nachbarstädten. Auch die mölmschen
Tollitäten, das Tanzcorps „Mehlsäck“ und integrative Tanzgruppen aus Duisburg
und Essen haben sich zu der dreistündigen Veranstaltung angesagt, die um 19 Uhr
beginnt.
„Leider klappt es mit der Inklusion im schulischen und
beruflichen Bereich nicht so gut wie in den Bereichen Freizeit, Sport und
Kultur,“ sagt Alfred Beyer, der auch Vorsitzender der örtlichen Arbeitsgemeinschaft
der in der Behindertenarbeit tätigen Organisationen ist. Mehr Ausweichräume für
die pädagogische Binnendifferenzierung, kleinere Klassen und mehr qualifizierte
Integrationshelfer und Sozialarbeiter zur Entlastung der Lehrer wären in Beyers
Augen sinnvoll, um die Inklusion in der Schule zu einer Erfolgsgeschichte zu
machen. Besonders dicke Bretter muss die Agentur für Arbeit bohren, um zum Beispiel
mit Hilfe von Qualifikationstrainern und Lohnkostenzuschüssen schwerbehinderte
Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen. Denn selbst gut qualifizierte
und hoch motivierte Arbeitnehmer haben bei der Stellensuche immer noch einen schweren Stand. Viele Arbeitgeber
zahlen lieber eine Ausgleichsabgabe, als – wie gesetzlich vorgeschrieben – 6 Prozent
ihrer Stellen mit Schwerbehinderten zu besetzen. Zum Jahreswechsel waren bei
der örtlichen Arbeitsagentur 300 Mülheimer mit Handicap als arbeitssuchend
gemeldet. Mehr als 50 Prozent von ihnen konnten eine qualifizierte
Berufsausbildung vorweisen.
Dieser Text erschien am 21. Februar 2019 in der Neuen Ruhr Zeitung
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