Ach, du lieber Gott die Narren sind los und das in der Kirche.
Wo auch sonst und warum auch nicht? Darauf wies gestern der Styrumer Pfarrer
Michael Manz hin. Beim Karnevalsgottesdienst in der vollbesetzten Immanuel-Kirche
waren nicht nur Gottesdienstbesucher, sondern auch der Pfarrer (als Liebesgott Armor)
verkleidet. Inspiriert vom gemeinsam gesungenen Schlager der Kölner Band Brinks
„Die Liebe gewinnt“, der auch inhaltlich im Gotteshaus der Frohen Botschaft als
Kirchenlied locker durchging, wie Michael Amor Manz darauf hin, dass Helau und
Halleluja nicht von ungefähr sprachgeschichtlich miteinander verwandt seien.
Als Amor, so Manz, wolle er lieber ganz viele kleine als einen ganz großen
Pfeil der Liebe verschießen, damit sich möglichst viele Menschen, „auch die im
Rat unserer Stadt zumindest etwas mehr liebhaben.“ Der Zeitungsleser hört den
frommen Wunsch, allein im fehlt der Glaube. Und doch wünscht er sich insgeheim
ein Wunder, dass dazu führen möge, dass unsere Stadtmütter und Stadtväter ihren
Namen liebevoll Ehre machen und mit Herz und Verstand dafür sorgen, dass wir
als Stadtfamilie nicht nur ein blaues Wunder nach dem nächsten erleben. Zurecht
hat der närrisch angehauchte Pfarrer Manz liebevoll darauf hingewiesen, dass
unser künftiger Sozialdezernent Marc Buchholz aus dem Wallfahrtsort Kevelaer
kommt. Der Mann sitzt also direkt an der Quelle, wenn es darum geht für uns
alle zu beten und eine Kerze aufzusetzen. Und wie es derzeit aussieht, fängt
Herr Buchholz am besten noch vor seinem Amtsantritt im hiesigen Rathaus damit
an. „Heiland, hilf. Schmeiß Geld, Herz und Verstand herunter, auf dass der Heilige
Geist in unsere Stadtmütter und Stadtväter fahre. Uss, Mölm helau und halleluja!“
Dieser Text erschien am 18. Februar 2019 in der Neuen Ruhr Zeitung
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