Montag, 18. Februar 2019

Das Wort vom Sonntag

Ach, du lieber Gott die Narren sind los und das in der Kirche. Wo auch sonst und warum auch nicht? Darauf wies gestern der Styrumer Pfarrer Michael Manz hin. Beim Karnevalsgottesdienst in der vollbesetzten Immanuel-Kirche waren nicht nur Gottesdienstbesucher, sondern auch der Pfarrer (als Liebesgott Armor) verkleidet. Inspiriert vom gemeinsam gesungenen Schlager der Kölner Band Brinks „Die Liebe gewinnt“, der auch inhaltlich im Gotteshaus der Frohen Botschaft als Kirchenlied locker durchging, wie Michael Amor Manz darauf hin, dass Helau und Halleluja nicht von ungefähr sprachgeschichtlich miteinander verwandt seien. Als Amor, so Manz, wolle er lieber ganz viele kleine als einen ganz großen Pfeil der Liebe verschießen, damit sich möglichst viele Menschen, „auch die im Rat unserer Stadt zumindest etwas mehr liebhaben.“ Der Zeitungsleser hört den frommen Wunsch, allein im fehlt der Glaube. Und doch wünscht er sich insgeheim ein Wunder, dass dazu führen möge, dass unsere Stadtmütter und Stadtväter ihren Namen liebevoll Ehre machen und mit Herz und Verstand dafür sorgen, dass wir als Stadtfamilie nicht nur ein blaues Wunder nach dem nächsten erleben. Zurecht hat der närrisch angehauchte Pfarrer Manz liebevoll darauf hingewiesen, dass unser künftiger Sozialdezernent Marc Buchholz aus dem Wallfahrtsort Kevelaer kommt. Der Mann sitzt also direkt an der Quelle, wenn es darum geht für uns alle zu beten und eine Kerze aufzusetzen. Und wie es derzeit aussieht, fängt Herr Buchholz am besten noch vor seinem Amtsantritt im hiesigen Rathaus damit an. „Heiland, hilf. Schmeiß Geld, Herz und Verstand herunter, auf dass der Heilige Geist in unsere Stadtmütter und Stadtväter fahre. Uss, Mölm helau und halleluja!“

Dieser Text erschien am 18. Februar 2019 in der Neuen Ruhr Zeitung

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