Der gebürtige Speldorfer, Jörn Gedig, der seit Oktober 2018 in der Altstadt wohnt, hatte seine Mülheim-Stöffchen schon beim Adventsmarkt in der Altstadt mit so viel Erfolg unter die Leute gebracht, dass er sich jetzt auf das zeitlich befristete Einzelhandelsexperiment in der ehemaligen Wertstadt eingelassen hat.
Gedig ist zuversichtlich das seine MH-Marke ihre Kundschaft finden wird und aus dem Einzelhandelsexperiment zwischen Löhberg 35 und Kohlenkamp 34 an einem anderen Ort in der Innenstadt zu einer Dauereinrichtung werden kann. Auch seinen Mitarbeiter Kai Op de Beecke würde das freuen. Der 29-Jährige hofft, dass aus seinem befristeten Job so ein dauerhafter Arbeitsplatz wird.
Fest steht: Am 10. Mai und am 10. August werden Gedig und Op de Beecke aus dem Einzelhandelslabor ausziehen und Platz für ihre Nachfolger machen müssen. Ein City-Store und ein Concept-Shop stehen bereits in den Startlöchern. Und Ende November ist im Ladenlokal zwischen Löhberg und Kohlenkamp endgültig Ladenschluss, weil dann der Mietvertrag ausläuft, den die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mülheim und Business (M&B) für das ehemalige Wertstadtlokal abgeschlossen hat.
Dennoch waren sich Gedig, Innenstadtmanagerin Gesa Delija, M&B-Geschäftsführer Jürgen Schnitzmeier und der Einzelhandelsfachmann der Industrie- und Handelskammer, Guido Zakrzewski, bei der Eröffnung des ersten von drei geplanten Pop-Up-Shops einig, dass das Konzept „Einzelhandelslabor“ auch an anderer Stelle und privatwirtschaftlich organisiert Zukunft haben könnte, „weil Mülheim Kaufkraft und kreatives Potenzial besitzt.“ Allein Gedig kennt in seinem Umfeld eine Handvoll kreativer Köpfe, die derzeit noch im privaten Umfeld ihre Geschäftsideen und Produkte an die Frau und den Mann bringen.
Immerhin stehen derzeit rund elf Prozent der Ladenflächen in der Innenstadt leer. Platz für experimentellen Einzelhandel auf Zeit und Dauer ist da.
Dass sich der inhabergeführte Einzelhandel trotz schwieriger Rahmenbedingungen und massiver Konkurrenz durch große Einkaufszentren, Internethandel und große Oberzentren weiterhin in Mülheim behauptet, zeigt dem selbst in Mülheim wohnenden Guido Zakrzewski, „dass es in unserer Stadt eine breite Kundschaft gibt, die die Vorzüge des inhabergeführten Einzelhandels zu schätzen weiß.“
Jörn Gedig und Jürgen Schnitzmeier ließen die Eröffnung von 4330 Mülheim nicht verstreichen, ohne Gesa Delija und Dominik Schreyer für ihren Einsatz zu danken. Delija leistete die Planungsarbeit für das Projekt und der Leiter der der Upcycling-Möbel-Werkstatt des Diakoniewerkes Arbeit und Kultur bewerkstelligte mit seinen Kollegen die Einrichtung des des Pop-Up-Shops.
Dieser Text erschien am 1. Februar 2019 in der Mülheimer Woche
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