Es gibt Menschen, die sind fest davon überzeugt, dass das Wünschen helfen kann. Viele wünschen sich in unserer schnelllebigen und mit allerhand nützlichen und unnützen Dingen ausgefüllten Zeit vor allem eines: Mehr Zeit. Und siehe da. Das Universum und die dahinterstehende treibende Kraft, die alles in Bewegung setzt und in Bewegung hält, hat diesen Wunsch erhört. Weil unsere Mutter Erde 365 Tage und 6 Stunden braucht, um sich einmal um die Sonne zu drehen und damit unseren kalendarischen Jahreskreis zu schließen, bekommen wir alle vier Jahre einen 366. Jahrestag geschenkt. Heute ist es soweit. Der gestern an dieser Stelle zu lesende und vielsagende Beitrag über die Sprachlosigkeit produzierende Smartphonesucht mancher Eltern, sagt uns allen deutlich wie wir den heutigen Schalttag am besten nutzen können. Schalten wir doch heute einfach mal einen Gang zurück und unsere elektronischen Kommunikationsgeräte ab, damit wir mal wieder ein offenes Ohr und ein gutes Wort für unsere kleinen und großen Mitmenschen haben. Denn sie haben unsere ungeteilte Aufmerksamkeit verdient. Nicht von ungefähr lässt uns das Buch der Bücher in seinem Gleichnis vom ersten aller Tage und Jahre wissen: „Am Anfang war das Wort.“ Tatsächlich beginnt unser gemeinsames Leben mit dem Wort. Denn nur redenden Menschen kann geholfen werden. Und nur wenn wir einander zugewandt miteinander reden, haben wir uns auch auf Dauer etwas zu sagen. Der Rest ist Schweigen.
Dieser Text erschien am 29. Februar 2020 in der NRZ
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