Dieser Text erschien am 11. März in der NRZ
Mittwoch, 11. März 2020
Lehrreiche Erfahrung
Reisen und Lesen bildet. Das erfuhr ich gestern. Weil ich
bei meiner Dienstreise meinen Zug verpasst hatte und der nächste in Richtung
Mülheim noch eine Stunde auf sich warten ließ, zog ich mich mit meiner Zeitung
in ein bahnhofsnahes Café zurück. Dort machte ich es mir mit meiner aktuellen
Lektüre so gemütlich, dass ich darüber die Zeit vergas und der nächste Zug mir
vor der Nase wegfuhr. Der Cafébetreiber freute sich, mich wiederzusehen. Ich
kurbelte in der kommenden Stunde seine Kneipenkonjunktur mit zwei Gläsern
Wasser an und setzte meine interessante Zeitungslektüre fort, allerdings nicht,
ohne mir vorher meinen Handywecker zu stellen. Denn auch wenn meine Zeitunglektüre
lehrreich und mein Zufallsgastgeber sympathisch war, wollte ich nicht noch eine
dritte Kaffeehausstunde erleben. Ich habe meine Lektion gelernt. Auch wenn eine
Lektüre noch so spannend und ein Café noch so gemütlich ist, wäre es doch dumm,
darüber den Anschluss an den Zug der Zeit zu verpassen. Vielleicht besorge ich
mir vorbeugend als nächste Lektüre einen Ratgeber zum Thema Zeitmanagement, den
ich dann am besten zuhause oder auf einer langen Zugfahrt lese, damit ich nicht
wieder den Anschluss verpasse.
Dieser Text erschien am 11. März in der NRZ
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