Kinder wie die Zeit vergeht . Der Gedanke kam mir in den
Sinn als ich jetzt Im Vorfeld des runden Geburtstages einer Freundin aus
Kindertagen für die Festzeitung Fotos aus eben diesen zusammensuchte. Einige
Bilder waren noch schwarz-weiß und selbst die Farbfotos aus den bunten 70er
Jahren sind erblasst und haben Patina angelegt. War das Gestern doch schon
vorgestern?
Eben noch hat man als Kind das Leben wie einem Abenteuerfilm
gespielt und schon ist man mittendrin im abenteuerlichen Ernst des Lebens und
hat seine Rolle zu spielen, ohne dass man die Garantie eines Happy Ends hätte. Das
Leben hat schneller Tempo aufgenommen, als einem heute manchmal lieb ist.
Ich gehe in der Heimaterde auf Zeitreise und fotografiere dort
Straßen, Häuser und Gärten, in denen wir als Kinder vor 40 Jahren arglos und
selbstverständlich spielten als sei das Leben wie ein Märchen.
„Was machen Sie denn da?“ Nachbarn die mein Fotografieren
nicht als Zeitreise erkennen, sondern, „XY ungelöst“ lässt grüßen, als Vorbereitung
einer Straftat wähnen, erinnern mich daran, wie sich die Zeiten geändert haben.
Unser Leben war noch nie ein Märchen. Aber aus dem Abenteuerfilm ist längst ein
Krimi und manchmal sogar ein Horrorfilm geworden. Da ist Argwohn schade, aber
verständlich. Zu viel passiert, was nie geschehen dürfte.
Wir sind nichts Gutes mehr gewöhnt. Höchste Zeit, dass wir
uns wieder an Gutes gewöhnen statt uns das Leben mit Argwohn und Missgunst zur
Hölle zu machen. Auch wenn das irdische Leben weiß Gott kein Paradies ist, hat
Corinna May doch recht, wenn sie in ihrem Lied singt: „Hör den Kindern einfach zu, du erinnerst dich im nu,
ihre Welt ist voll von Sonnenschein, öffne dich und lass ihn rein. Hör
den Kindern einfach zu, du erinnerst denn die Sehnsucht hast auch du!“
Dieser Text erschien am 7. August 2019 in der NRZ
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