Was ist das Wichtigste im Leben? Geld? Liebe? Auch! Aber ohne Wasser ist alles nichts. Daran erinnerte mich gestern an dieser Stelle die Lektüre des Berichtes über die Mülheimer Wasserwende. Ohne Wasser sitzen wir Menschen tatsächlich auf dem Trockenen, da unser Körper mehrheitlich aus Wasser besteht. Wasser ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Lebensmittel. Es sorgt dafür, dass unser Kreislauf und unser Stoffwechsel in Gang bleiben und es so mit uns im besten Sinne weitergehen kann. Wahrscheinlich nehmen wir auch deshalb so gerne einen möglichst großen Schluck aus der Pulle und freuen uns darüber, wenn wir flüssig sind und bleiben. Daran hat auch unser Wasserversorger RWW Interesse und möchte uns deshalb Kranberger einschütten. Wenn es nach der RWW geht, die uns jährlich mithilfe eines 3000 Kilometer langen Rohrnetzes mit 74,6 Millionen Kubikmetern Wasser versorgt, sollten wir künftig lieber Kranberger als Mineralwasser trinken. Tatsächlich ist das Trinkwasser aus der Leitung mit aktuell 1,37 Euro für 1000 Liter unschlagbar günstig. Auch das Flaschenschleppen und das Flaschenrecycling macht der Durstlöscher aus dem Kran überflüssig. Ein Altenpfleger schenkt mir dazu gestern aber Wasser in den Wein. Er weist mich darauf hin, dass vor allem alte Menschen aufgrund ihres sinkenden Blut- und Wasservolumens und einer oft zunehmenden Appetitlosigkeit, auf die im Mineralwasser enthaltenen Salze wie Kalium, Calcium und Natrium angewiesen seien. Sie schützten die Nieren, stärkten die Knochen stärkten, stabilisierten den Blutdruck und hielten mit dem Blutkreislauf auch die Sauerstoffversorgung des Körpers in Schwung. Diese Salze, so seine Wasserstandsmeldung, könne kein Kranberger uns einflößen. Doch weil wir diese Mineralien auch über unsere feste Nahrung aufnehmen können, können wir wohl auch weiterhin unseren guten und preiswerten Kranberger genießen, ohne auf den Schluck aus der hoffentlich gläsernen und umweltfreundlichen Mineralwasserflasche zu verzichten. Denn Wasserversorger und Mineralwasserbrunnenbetreiber wollen ja beider nicht auf dem Trockenen sitzen, sondern flüssig bleiben, so wie wir auch.
Dieser Text erschien am 01.02.2020 in der NRZ
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