Was war das Besondere an der Kölner Blindensitzung, die Sie mit 20 Vereinsmitgliedern besucht haben?
St.
Mont: Die eintrittsfreie Sitzung, bei der die Künstler gagenfrei aufgetreten
sind, zeichnete sich dadurch aus, dass deren beiden Moderatoren das Geschehen auf
der Bühne und die Kostüme der Akteure genau beschrieben. Besonders schön war
es, dass sich die kölschen Dreigestirne unter das Publikum mischten und man
ihre Kostüme anfassen durfte. Ich hätte nicht gedacht, dass deren Ornate so
schwer sind.
Was ist
Ihnen beim Saal-Karneval besonders wichtig?
St.
Mont: Aus der Zeit, in der ich noch mehr sehen konnte, bewundere ich die
Akrobatik der Tanzmariechen. Aber für mich und die meisten blinden und sehbehinderten
Menschen sind vor allem die Musik und die Büttenreden das, was uns bei
Karnevalssitzungen besonders viel Freude macht. Und da sind wir in Köln voll
auf unsere Kosten gekommen.
Wäre auch
eine Mülheimer Blindensitzung für Sie denkbar und wünschenswert?
St.Mont:
Mir ist es wichtig, dass viel Musik und Büttenreden im Programm sind und das
Geschehen auf der Bühne gut erklärt wird. Außerdem finde ich es toll, wenn
blinde und sehbehinderte Menschen mit sehenden Menschen gemeinsam Karneval
feiern und den Alltag für einige schöne und entspannte Stunden vergessen
können. Die inklusive Karnevalsveranstaltung mit Musik und Tanz, zu der der
Vereinfür Bewegungsförderung und Gesundheitssport (VBGS) und die Mülheimer
Stadtwache am 21. Februar 2020 um 19 Uhr in die Stadthalle einladen, ist da schon
auf dem richtigen Weg.
Dieser Text erschien am 5. Februar 2020 in NRZ und WAZ
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