Stadtprinz Dennis I. (Weiler) und Stadtprinzessin Josephine I. (Stachelhaus) hatten am Montagabend einen starken Start in ihre Session, in der sie bis zum Aschermittwoch am 26. Februar 2020 zusammen mit Hofmarschall Martin Fischer und ihren beiden Paginnen Michele und Janina Hebisch 150 Auftritte auf die Bühne zaubern werden.
Worauf sich die mölmschen Jecken freuen können, erlebten 500 närrische Gäste am Montagabend bei der 61. Prinzenproklamation im Festsaal der Stadthalle. Mit ihrer live gesungenen und glamourös in Szene gesetzten Gesangshow "Für die Jeckenzeit", lösten die Tollitäten einen Begeisterungssturm aus. "Ihr habt den Saal gerockt. Jetzt weiß ich, was uns in den nächsten vier Monaten erwartet und ich freue mich darauf", lobte Sitzungspräsident Hans Klingels. Ex-Prinz Johannes Terkatz, der selbst mit Ex-Tollitäten, den Ladykrachern der Roten Funken und der New Generation aus den Reihen der Stadtwache eine flotte Tanzshow auf die Stadthallenbühne gezaubert hatte, fand: "Das war echt der Hammer. Damit spielt Mülheim karnevalistisch jetzt ganz oben mit!" Selbst der sonst eher zurückhaltende Mülheimer Präsident des Bund Ruhrkarnevals, Lothar Schwarze, meinte nach dem Popstar-Auftritt des Prinzenpaares: "Ich bin echt geflasht!" Und Oberbürgermeister Ulrich Scholten bescheinigte der tollen Tollitäten-Show: "Eifer und Talent!"
Und noch bevor Eventmanager Dennis Weiler als Stadtprinz Dennis I. die Bühne betrat, zeigte die von Mitarbeitern seiner Agentur aufgebaute LED-Wand wie man eine profane Bühne mit Lichteffekten und Fotoanimationen in einen kleinen Showpalast verwandelt, der es mit jedem Film- und Fernsehstudio aufnehmen kann. Da glänzte nicht nur das Sessionsmotto: "Mülheim jeck mit Herz!" Da waren auch die Auftritte der Mülheimer Tanzgarden gleich doppelt schön anzusehen, egal, ob sie wie die Röhrengarde eher klassisch oder wie die New Generation der Stadtwache und die Hurrican Dancers der KG Mölm Boowenaan eher musical- und showbusinessmäßig daherkamen.
Närrisches Regierungsprogramm
Natürlich wäre die Prinzenproklamation keine Prinzenproklamation gewesen, wenn Dennis I. und Josephine I. nicht auch ihr närrisches Regierungsprogramm verkündet hätten, bei dem Oberbürgermeister Scholten fleißig mitschreiben musste. Wenn es nach den Tollitäten geht, müssen alle Mülheimer, die während der Fünften Jahreszeit das Lachen vergessen 11,11 Euro für karitative Zwecke spenden. Der Besuch von Karnevalsveranstaltungen wird in Mülheim erste Bürgerpflicht. Das Rathaus wird zur närrischen Hochburg umfunktioniert. Und in die Büros des Verwaltungsvorstandes ziehen der Hauptausschuss Groß-Mülheimer Karneval und seine zwölf Gesellschaften ein, "um zu garantieren, dass die Stadt auch närrisch regiert wird." Für die Belebung der Innenstadt haben die Tollitäten eine besonders tolle Idee. Die Schloßstraße soll zum Abenteuerspielplatz umgebaut werden.
Außerdem verordnen Mülheims närrische Regenten der Mülheimer Stadtmarketing- und Tourismusgesellschaft MST bis Aschermittwoch "akzeptable Mietpreise für die Stadthalle, damit die Mülheimer Karnevalsgesellschaften wieder in ihr Wohnzimmer einziehen können." Viel Applaus bekamen die Tollitäten auch für ihr Verlangen, die Tollen Tage zu arbeitsfreien Nationalfeiertagen zu erklären und im Lokalsender Radio Mülheim bis Aschermittwoch täglich mindestens elf Karnevalsschlager zu spielen. Skeptisch kommentierten aber selbst eingefleischte Karnevalisten: "Hast du das gehört?!" die närrische Idee, dass die Ratsmitglieder Ohrstöpsel an Anwohner verteilen sollen, damit auch nach 22 Uhr noch auf den Straßen Karneval gefeiert werden kann.
Noch vor 22 Uhr und das moderat, aber unüberhörbar, stimmten die Jecken im Festsaal der Stadthalle ein: "Happy Birthday" für Hofmarschall und Ex-Prinz Martin Fischer an. Denn der feierte an diesem 11. November seinen 59. Geburtstag.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen