Wer der Frohen Botschaft des Jesus von Nazareth folgt, gewinnt die innere Freiheit, um sich aus dem Hamsterrad des Alltags zu befreien und so zu sich selbst zu finden. Wer sich als Christ bewusst nicht mehr nur um sich und den eigenen Vorteil dreht, verliert die Angst, etwas zu verpassen. Christen können viel gewinnen, weil sie bereit sind auch viel zu geben. Das gibt ihrem Leben Sinn, Halt und Ziel. Diesen Gedanken vermittelte Sven Ozera den in der Pfarr- und Klosterkirche St. Mariä Himmelfahrt versammelten Gemeindemitgliedern bei seiner ersten Predigt als geweihter Diakon.
Der 37-jährige Saarner lebt als nebenamtlicher Diakon, anders als die meisten katholischen Kleriker, nicht zölibatär. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. Auch nach seiner Diakonweihe durch Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck arbeitet er hauptberuflich in der Serviceabteilung des katholischen Sankt-Martinus-Krankenhauses in Düsseldorf. "Ich weiß wie aufgeregt man als Mann ist, wenn man die Frau, die mal liebt, heiratet. Ich weiß wie sich das anfühlt, wenn man sich als junger Vater fragt, ob man das alles richtig macht mit seinen Kindern und wie sich das anfühlt, wenn man Angst um seinen Arbeitsplatz hat, weil der Arbeitgeber in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten ist. Das sind Lebenserfahrungen, die in meine Arbeit als Seelsorger einfließen", sagt Ozera. Gerne erinnert er sich auch an eine engagierte Religionslehrerin und an einen ebenso engagierten Kaplan, die durch ihr Lebensbeispiel seine Neugier auf den christlichen Glauben und seine Frohe Botschaft geweckt hätten.
Viel Zeit und Energie hat er in sein Theologiestudium investiert, das er 2015 am Diakoneninstitut des Erzbistums Köln begonnen hat, und das er auch nach seiner Weihe zum ständigen Diakon mit dem Besuch von Pastoralkursen bis zum Juli 2021 fortsetzen wird. Jetzt, nach der Weihe, da er als Diakon taufen, trauen, beerdigen, Wortgottesdienste leiten, kirchliche Sozialarbeit leisten und Kommunionunterricht erteilen wird, stehen in den Pastoralkursen noch Themen wie das Predigen, der liturgische Gesang oder die im Gemeindealltag anfallende Organisations- und Öffentlichkeitsarbeit auf dem Programm.
Ein starkes Glaubensbekenntnis
Bei seiner ersten Heiligen Messe als Diakon in seiner Heimat-Pfarrei dankte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende, Manuel Gatz, Sven Ozera ausdrücklich dafür, "dass Sie in einer Zeit, in der die katholische Kirche in schweren Gewässern unterwegs ist, mit ihrer Entscheidung und mit ihrem Engagement als Diakon ein Bekenntnis zum christlichen Glauben und zur Kirche ablegen."
Ozera, der den Weihespruch: "Ich bin mit dir. Ich habe dich gesandt" gewählt hat, nutzte seinen ersten Gottesdienst als Diakon dafür, um sich vor allem bei seiner Familie für ihre Unterstützung zu bedanken, die es ihm erst möglich gemacht habe, den Weg seiner geistlichen Berufung zu gehen. Auch Ozeras Arbeitgeber hat sein Theologiestudium durch eine Arbeitszeitverkürzung unterstützt.
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