Probieren geht über Studieren. Das gilt auch für den Einzelhandel. Textilkaufmann Jörn Gedig, Timo Buhren vom Hagebaumarkt und Concept-Store-Betreiber Julian Schick haben sich über jeweils 90 Tage im Einzelhandelslabor zwischen Kohlenkamp 34 und Löhberg 35 mit ihrer Gewerbeidee ausprobiert. Alle drei bewerten ihre im Pop-Up-Shop, der bis zum Februar 2019 als Wertstadtlokal für die Innenstadtplanung gedient hatte, als positiv.
Last, but not least, lässt Julian Schick, der unter anderem mit seinen nachhaltig, aus ehemalgen PET-Flaschen hergestellten Rucksäcken, die Herzen der Kundschaft erobert hat, seine Probezeit im Pop-Up-Shop am 9. November ab 16 Uhr mit einem Gin-Abend ausklingen, der sich bis Mitternacht hinziehen soll. Good life. Das Gute Leben ist für den Händler, der vor seiner Zeit im Einzelhandelslabor nur im Online-Handel aktiv war, Programm. Jetzt will er langfristig zweigleisig fahren. Denn Schick möchte seinen Concept-Shop auf 50 Quadratmetern am Kohlenkamp 34 zur Dauereinrichtung machen. Die Mietverhandlungen mit dem Hauseigentümer laufen.
Last, but not least, lässt Julian Schick, der unter anderem mit seinen nachhaltig, aus ehemalgen PET-Flaschen hergestellten Rucksäcken, die Herzen der Kundschaft erobert hat, seine Probezeit im Pop-Up-Shop am 9. November ab 16 Uhr mit einem Gin-Abend ausklingen, der sich bis Mitternacht hinziehen soll. Good life. Das Gute Leben ist für den Händler, der vor seiner Zeit im Einzelhandelslabor nur im Online-Handel aktiv war, Programm. Jetzt will er langfristig zweigleisig fahren. Denn Schick möchte seinen Concept-Shop auf 50 Quadratmetern am Kohlenkamp 34 zur Dauereinrichtung machen. Die Mietverhandlungen mit dem Hauseigentümer laufen.
Etwas Entertainment ist immer auch dabei
"Auch wenn es solche und solche Tage gibt, bin ich mit der Resonanz der Kunden sehr zufrieden. Ich habe erfahren, dass auch junge Kunden gerne persönlich beraten werden möchten und nicht nur im anonymen Internet einkaufen wollen", berichtet Schick. "Einzelhandel hat immer auch etwas von Entertainment. Die Menschen schätzen das kommunikative Einkaufserlebnis. Sie wollen die Geschichte erfahren, die hinter dem Produkt steht", bringt Jörn Gedig seine Erfolgsgeschichte im Einzelhandelslabor auf den Punkt. Seine lokalpatriotisch und nach individuellen Wünschen bedruckten Textilien kamen bei der Kundschaft so gut an, dass Gedig einen weiteren Mitarbeiter einstellte und ein leerstehendes Ladenlokal an der Wallstraße 10-12 anmietete.
Auch Timo Buhren, Junior-Chef des im Speldorfer ansässigen Hagebaumarktes möchte seine Erfahrungen mit dem En-Miniature-Baumarkt im Pop-Up-Shop zwischen Kohlenkamp und Löhberg nicht missen und arbeitet deshalb an einem Nachspiel. "Wir hatten bisher keinen Draht zur Innenstadt. Da kam uns das Einzelhandelslabor in der City sehr gelegen, um auch die Kunden hier zu erreichen, die nicht so mobil sind, dass sie zu uns in den Hafen kommen können. Und die Neugierde der Kunden war wirklich groß. Nicht nur Kleineisen wie Schrauben, Winkel und Dübel wurden im Pop-Up-Shop gekauft. Auch unser Bestellservice wurde angenommen", berichtet Buhren. Einen dauerhaften Mini-Hagebaumarkt wird es in der City nicht geben. Aber die Buhrens verhandeln mit dem an der Ecke Wallstraße/Löhberg ansässigen Sicherheitstechnik-Anbieter Tepel. Dort wird es voraussichtlich ab Früher 2020 eine Abholstation des Hagebaumarktes geben, wo man die online beim Hagebaumarkt bestellten und binnen 24 Stunden gelieferten Heimwerkerprodukte vor der Haustür abholen kann.
Als Pop-Up-Shop-Händler sind sich einig, dass Einzelhandel heute nur noch mit einer Mischung aus stationärem Handel- und Online-Handel funktionieren kann. Alle setzen auf die persönliche, aber auch auf die digitale Kommunikation mit ihren Kunden, letzteres durch eine stetige Nutzung der Sozialen Online-Medien.
Mutmacher mit Unternehmergeist
Mit Blick auf den Einsatz der Pop-Up-Shop-Händler spricht Planungsdezernent Peter Vermeulen von "Mutmachern, die uns dabei helfen, die im Ruhrgebiet unterentwickelte Selbstständigkeitskultur anzureizen." City-Managerin Gesa Delija, die die Idee des Pop-Up-Shops für die Mülheimer Wirtschaftsförderung entwickelt hat, sieht die Pop-Up-Shop-Connection, zu der auch Dominik Schreyer und sein Team von der Upcycling-Werkstatt des Diakoniewerkes gehören. Schreyer und seine derzeit 18 Mitarbeiter produzieren und verkaufen unter anderem schicke Tische und Sitzmöbel, die in ihrem früheren Leben zum Beispiel eine Lager- und Transportpalette waren. "Ich fand es toll, dass wir so engagierten Händlern bei der Einrichtung des Einzelhandelslabors unter die Arme greifen konnten", sagte Schreyer bei der Pop-Up-Shop-Bilanz. Gleichzeitig kündigte er an, dass die Upcycling-Werkstatt des Diakoniewerkes am 5. Dezember in der vom Löhberg 35 zugänglichen zweiten Hälfte des ehemaligen Einzelhandelslabors den Laden "Urban Mining" eröffnen und dort die vom Diakoniewerk nachhaltig produzierten Möbel und dekorativen Einzelstücke an die Frau und den Mann bringen wird. Gleichzeitig räumt Gesa Delija ihr Büro im alten Wertstadtlokal und zieht ins gegenüberliegende Agendalokal am Löhberg 28. Delija freut sich über die spürbare Schubwirkung des Einzelhandelsexperimentes. Die Leerstandsquote zwischen Löhberg, Wallstraße und Kohlenkamp hat sich seit Februar auf aktuell 6 Prozent halbiert. Innenstadtweit sank die Leerstandsquote im selben Zeitraum von 11 auf 10 Prozent. Der Erfolg des Einzelhandelslabors, der 2020 auch mit einer neuen Quartierszeitung zum Ausdruck kommen soll, ermutigt die Citymanagerin und ihre Kollegen von Mülheim & Business dazu bei Hauseigentümern mit leerstehenden Ladenlokalen auch für Teil-Vermietungen auf Probe zu werben, aus der im Erfolgsfall dann dauerhaft mehr Einzelhandel werden kann.
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