Freitag, 15. November 2019

Luxus hat seinen Preis

Staunen Sie auch manchmal darüber, wenn Sie hören, lesen und sehen, was sich die Schönen und Reichen so alles leisten, weil sie es sich leisten können? Eine Penthousewohnung in der Stadt, eine Villa im Grünen und ein Ferienhaus auf Mallorca, einen Privat-Jet und eine Privatsekretärin. Die Aufzählung der Privilegien dürfen Sie nach ihren persönlichen Vorlieben im Geiste gerne vervollständigen. Irgendetwas müssen wir Otto Normalos falsch gemacht haben, dass wir nicht im Luxus schwelgen und uns ganz entspannt auf glamourösen Champagner-Partys tummeln können, sondern uns täglich im Hamsterrad abstrampeln müssen, damit es am Ende des Monats für die fixen Kosten reicht und uns das Wasser nicht bis zu Hals steht. Man kann es wohl so oder so sehen: Wir sind entweder zu blöd oder zu gut für dieses Leben. Doch der Luxus fängt nicht erst bei der Yacht an. Auch wer sich eine Putzfrau oder einen Putzmann als Haushaltshilfe leisten kann, darf sich schon glücklich schätzen, weil er einen kleinen Zipfel vom Luxus erwischt hat. Das wurde mir gestern klar, als im Kleinanzeigenteil unserer Zeitung las: „Putzfrau sucht Stelle in einem gepflegten Haushalt!“ Wie gesagt: Luxus muss man sich leisten können, und sei es, in dem man die eigene Wohnung erst mal auf Vordermann bringt, ehe man eine Putzfrau ins Haus lässt. 

Dieser Text erschien am 15. November 2019 in der NRZ

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