Als Christenmensch könnte ich morgen in die Heilige Messe gehen. Als Mann komme ich aber in einen Gewissenskonflikt. Denn die Roten Funken laden morgen zur Herrensitzung ins Autohaus.
Was könnte besser passen, wenn Man(n) Spaß haben und Gas geben will. Denn das Auto soll ja des deutschen Mannes liebstes Kind sein.
Mich reizen die Pferdestärken auf vier Rädern als Fußgänger und als Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs aber nicht wirklich. Was mich als Mann natürlich reizen könnte, wäre das blonde Nummerngirl, das bei der Herrensitzung der Roten Funken, leicht bekleidet und ohne rot zu werden dem Herrn Präsidenten das Bier serviert und dabei mit seinen Reizen nicht geizt. Was wohl der Pfarrer meines Vertrauens dazu sagt, wenn ich morgen nicht im Gottesdienst, sondern in der Herrensitzung sitze. Sollte ich vorher oder nachher bei ihm beichten? Oder werde ich ihn morgen vielleicht gar nicht in der Kirche, sondern im Autohaus bei der Herrensitzung treffen?
Man(n) weiß es nicht. Doch eines scheint mir als Mann sicher. Blonde und leicht bekleidete Nummerngirls sind noch das harmloseste männliche Vergnügen, in einer Welt, in der Man(n) und Frau mit ganz anderen digitalen und medialen Ansichten überreizt werden. Da lobe ich mir dann doch die weiblichen Reize.
Dieser Text erschien am 13. Januar 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
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