Mittwoch, 17. Januar 2018

Aus Trümmern wieder auferstanden: Ein Zeitsprung an der Schloßbrücke

Foto: Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr
www.stadtarchiv-mh.de
In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg ist Mülheim noch eine Trümmerstadt. Das Foto aus dem Stadtarchiv zeigt es. Aus Richtung Broich schaut man damals über die Schloßbrücke in Richtung Innenstadt. Nur wenig Autos sind unterwegs. Deshalb nutzen die Fußgänger auch die Fahrbahn. In der Bildmitte sieht man am Horizont die Petrikirche ohne Turmspitze. Ihr Wiederaufbau wird sich bis 1958 hinziehen.

Zwischen 1945 und 1953 müssen auf Mülheims Straßen fast 900 000 Kubikmeter Trümmerschutt beseitigt sehen. Über die Straßenbahnschienen, die man in der Mitte der Schloßbrücke sieht, fährt in den ersten Nachkriegsjahren nicht nur die Straßenbahn nach Duisburg, sondern auch der feurige Elias, eine Lokomotive, die mit ihrem Waggon Trümmerteile abtransportiert. „Auf der linken Straßenseite der Schloßbrücke stand damals nicht nur die 1943 von Bomben getroffene Stadthalle, sondern auch eine Konditorei, ein Gemüse- und ein Kolonialwarenladen“, erinnert sich der 81-jährige Mülheimer Walter Neuhoff. Die wiederaufgebaute Stadthalle sollte 1957 durch den damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss eröffnet werden. 

Links sehen wir einen Teil des alten Stadtbades, das 1912 eröffnet worden war. Wo heute schicke Wohnungen des Ruhrqurtiers entstanden sind, sollten 1951 die Stadtbücherei und 1970 das Kunstmuseum der Stadt einziehen.

Auf der rechten Bildseite sehen wir vorne die 1927 eröffnete Hauptverwaltung der Rheinisch-estfälischen Wasserwerksgesellschaft RWW, die heute als RWE Aqua zum Energiekonzern RWE gehört und weiter vorne das Möbelhaus von der Linden.

Dieser Text erschien am 15. Januar 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung

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