Viel Glück. Das wünscht man sich zum neuen Jahr. Doch was macht uns eigentlich wirklich glücklich? Wenn man in die Gesichter seiner Mitmenschen schaut, blickt man oft in eher verdrießliche Mienen. Und auch der Grundton ihrer Stimme klingt öfter mürrisch und pessimistisch als fröhlich und optimistisch.
Die Dänen machen es offensichtlich besser als wir. Eine aktuelle weltweite Glücksstudie sieht sie aus 160 Nationen auf Platz 1. Wir dagegen belegen Platz 16.
Ein Grund dafür, so die Forscher, sei die Fähigkeit, sich auch schon über Kleinigkeiten des Alltags und über soziale Kontakte freuen zu können und sie als Glück zu begreifen. Die Dänen haben auch ein Wort dafür: Hygge, das bedeutet Gemütlichkeit, Geborgenheit.
Mache ich es doch mal, wie die Dänen, dachte ich mir und fand auch gleich einen Grund, um glücklich zu sein. Ein Gang über die von den Mitarbeitern der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) vom Feuerwerks- und Silvestermüll gereinigte Schloßstraße sorgte zumindest für ein kleines Glücksgefühl.
Gut. Die Dänen sind, laut Glücksforschern, auch deshalb die reinsten Glückspilze, weil sie sich über einen gut ausgebaut Sozialstaat, familienfreundliche Arbeitszeiten und ein fast kostenloses, weil steuerfinanziertes Gesundheitssystem freuen können.
Doch das sollte uns im Land des Export- und Fußballweltmeisters nicht unglücklich verzagen, sondern darauf hoffen lassen, dass wir in unserer Gesellschaft genug Unternehmungs- und Teamgeist haben, um auch an diesen Glücks-Baustellen voranzukommen und die Arbeit dort genauso gut zu erledigen, wie bei der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft.
Dieser Text erschien am 4. Januar 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
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