Früher musste man in die Anden reisen, um indianische Panflötenspieler im vollen Federschmuck zu sehen und zu hören. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragte man seinen Hausarzt oder seinen Lungenfacharzt.
Heute reicht ein Besuch des Weihnachtstreffs auf der Schloßstraße. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragt man heute am besten seinen Hals-Nasen-Ohrenarzt. Denn die indigen geschmückten Panflötisten, die gestern an der Schloßstraße zwischen Bratwurstwagen, Lebkuchen- und Glühwein aufspielten, begnügten sich nicht mit ihren Panflöten, sondern brachten gleich einen riesigen Verstärker mit, der mit seinem Bass jedem Rockkonzert in einem Fußballstadion zur Ehre gereicht hätte.
Nicht dass der Grund-Rhythmus schlecht gewesen wäre und deshalb auch so manchen Passanten zum Zuhörer machte. Aber weil die Panflötenspieler nun einem nicht in einem Fußballstadion, sondern auf der recht dicht bebauten und zugestellten Einkaufsstraße gastierten, weckte die überdimensionale Panflötenbeschallung, je länger sie andauerte, eher Panik als Partystimmung. Immerhin zog das Panflötenorchester weiter, ehe die Händler vom Weihnachtstreff auf dem letzten Loch pfiffen.
Dieser Text erschien am 21. Dezember 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung
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