Man muss nicht samstags einkaufen gehen, um als Fußgänger im Stau zu stehen, in der Schlange an der Supermarktkasse. Es reicht auch schon ein Stadtbummel durch die sogenannte Fußgängerzone an der Leineweberstraße. Drei Rollatoren, drei Paketdienste, ein Umzugsservice, ein Liefer- und ein Pflegedienst, natürlich alle motorisiert, und schon ist der Stau perfekt.
Dabei haben vor allem die Fußgänger, die am Stock oder am Rollator gehen, in diesem Stau jenseits der Autobahn die schlechtesten Karten, weil sie die geringste Knautschzone haben. So müssen jene, die die geringste Mobilität mitbringen im mobilen Overkill auf der Fußgängerzone, Haken, wie die Hasen schlagen. Das müssen sie vor allem dann, wenn sie auf LKW- und Lieferwagenfahrer treffen, die nur stur geradeaus gucken. Freie Fahrt. Freie Fahrt für die Lieferservice, koste es was es wolle. Da denkt der Fußgänger beim Shoppen und Bummeln im Abgasnebel: „Danke. Ich brauche keinen Service mehr. Ich bin schon bedient.“ Und all jenen, die online auf der Coach bestellen, wünscht er einen Einkaufsbummel in der Innenstadt. Das fördert den Einzelhandel und reduziert den automobilen Stau in der Fußgängerzone.
Dieser Text erschien im Dezember 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung
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