Franz Matuszczyk (2.v.l.) bei einer Jubilarehrung der CDU im Jahr 2011 |
Ähnlich, wie der erste Redaktionsleiter der Neuen Ruhr Zeitung, Otto Striebeck, war Matuszczyk publizistisch und politisch aktiv. Während sich Striebeck als Ratsherr und Bundestagsabgeordneter für die SPD engagierte, leitete der Christdemokrat Matuszcyk zwischen 1950 und 1974 die Lokalredaktion der Ruhrnachrichten und gehörte von 1952 bis 1974 dem Rat der Stadt an.
1926 im westfälischen Hamm geboren, wollte Matuszczyk eigentlich nach dem Abitur (1946) Geschichte und Germanistik studieren. Doch weil im Elternhaus das Geld fehlte und er schnell seinen eigenen Lebensunterhalt verdienen wollte, entschloss er sich ein Redaktionsvolontariat bei der Westfalenpost zu absolvieren. 1949 wechselte er als Lokalredakteur zu den damals neu gegründeten Ruhrnachrichten nach Dortmund. Dort wurde er 1950 mit dem Aufbau und der Leitung der Mülheimer Lokalredaktion betraut.
Weil ihn der damalige Bürgermeister und CDU-Kreisvorsitzende Wilhelm Diederichs 1951 für die CDU gewann, wurde der in Speldorf lebende und im Speldorfer Bürgerverein aktive Matuszczyk nicht nur zum Chronisten, sondern auch zum Akteur der Mülheimer Nachkriegsgeschichte. Politisch und publizistisch begleitete Matuszcyk, der dem Kultur- und dem Schulausschuss angehörte, unter anderem den Wiederaufbau der Stadthalle, den Aufbau des Speldorfer Hafens, die Einrichtung eines neuen städtischen Kunstmuseums und die ersten Planungen für die 1979 eröffnete Volkshochschule an der Bergstraße.
Weil sich die Ruhrnachrichten 1975 aus Mülheim zurückzogen, musste sich Franz Matuszczyk beruflich und räumlich verändern und wechselte deshalb als städtischer Pressesprecher nach Münster.
Dieser Text erschien am 16. Dezember 2017 in der NRZ und in der WAZ
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