Ich muss zugeben. Ich bin neugierig. Sonst wäre ich wohl auch nicht Journalist geworden.
Gerade im Advent bin ich gespannt. Von wem bekomme ich zum Beispiel einen adventlichen Gruß? Wer denkt an mich. Jetzt lag sogar ein Paket-Abhol-Schein in meinem Briefkasten. Ich spürte einen Anflug kindlicher Vorfreude in mir aufsteigen.
Das hatte ich schon länger nicht mehr erlebt. Ein Päckchen in der Vorweihnachtszeit. Na, das ist doch mal eine schöne Überraschung. Jemand denkt an mich und schickt mir ein kleines Geschenk. Was es wohl ist? Ein gutes Buch? Selbstgebackenes zur Weihnachtszeit oder etwas anderes Süßes?
Freudestrahlend reichte ich der Dame am Postschalter meine Karte und sie hatte auch gleich das Päckchen für mich zur Hand. Doch der Blick auf den Absender zerstörte alle meine Erwartungen und zerstörte meine Illusionen. Das Päckchen kam von meiner Steuerberaterin und enthielt Unterlagen für das Finanzamt.
Von wegen beschenkt werden. Vater Staat will etwas von mir. Aber als gewissenhafter Steuerzahler und Staatsbürger gibt man ja gern, wenn es denn bloß für einen guten Zweck investiert wird.
Dieser Text erschien am 11. Dezember 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung
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