Wolf Dietrich Hausmann als junger Ingenieur auf der Werft-Baustelle in Argentinien. (Foto privat) |
Die argentinische Marine hat Mitte November im Südatlantik, irgendwo zwischen den Falklandinseln und Buenos Aires eines ihrer U-Boote und damit 44 Soldaten verloren. „Diese Nachricht hat mich geschockt und mein ganzes Mitgefühl gehört den vermutlich elendig erstickten Soldaten und ihren Angehörigen“, sagt der Mülheimer Schiffsbauingenieur Wolf Dietrich Hausmann, den die meisten Mülheimer ab 1989 als FDP-Kommunalpolitiker kennen gelernt haben. „Ich habe nach meinem Studium zwischen 1974 und 1985 für die Thyssen-Nordseewerke in Emden gearbeitet, die damals auch das jetzt vermisste U-Boot TR 1700 (San Juan) gebaut haben. In diesem Zusammenhang habe ich damals auch U-Boot-Fahrer aus Argentinien kennen gelernt. Sie kamen zu Testfahrten nach Emden und wurden im April 1982 vom zweiwöchigen Falkland-Krieg überrascht, den ihre damalige Regierung unter Führung des Militärdiktators General Galtieri gegen Großbritannien vom Zaum gebrochen hatte.“
Die Thyssen-Nordseewerke hatten damals von der argentischen Regierung den Auftrag für sechs U-Boote (Stückpreis 400 Millionen D-Mark/200 Millionen Euro) und den Bau einer U-Boot-Werft in Buenos Aires. „Obwohl ich mir eines der U-Boote vor ihrer Testfahrt auch von innen angeschaut habe, war ich nicht am Bau der U-Boote beteiligt, sondern ging zusammen mit sechs Kollegen und meiner frisch angetrauten Ehefrau Juliane 1978 für dreieinhalb Jahre nach Argentinien, um dort den Bau der von uns entworfenen U-Boot-Werft als Berater zu begleiten und zu überwachen.
„Unvergessen bleibt mir der Spanisch-Crash-Kurs, den ich in Buenos Aires absolvieren musste, um mich mit den argentinischen Kollegen verständigen zu können, obwohl wir vorher Deutsch als Beratungssprache vereinbart hatten. Denn meine Sprachlehrerin sprach so schnell, wie ein Maschinengewehr!“ Gleichzeitig machte der 1944 im ober-österreichischen Gmunden am Traunsee geborene Schiffsbau-Ingenieur, der „immer was von der Welt sehen wollte“ und deshalb später unter anderem auch als Wirtschaftsreferent für die deutsche Botschaft in Camberra (Australien) arbeiten sollte, in Argentinien die Erfahrung, „das man die schwierigsten Bauprobleme dort am besten bei einem ausgiebigen Mittagessen klären konnte.“
Dabei beendeten die leitenden argentinischen Ingenieure diese kulinarisch untermalten Arbeitsbesprechungen mit ihren deutschen Beratern immer mit dem Hinweis: „Wir schicken euch morgen unsere Mitarbeiter. Und denen könnt ihr das dann noch mal ganz genau erklären.“
Bei der Frage, warum das argentinische U-Boot, das 1983 als TR 1700 in Emden vom Stapel lief und in Argentinien zuletzt 2014 generalüberholt wurde, nicht mehr auftauchen kann und so zum eisernen Grab für seine Besatzung wird, wird Hausmann nachdenklich. „Man kann letztlich nur spekulieren, warum dieses mit jeder Menge High Tech ausgestattete U-Boot verunglückt ist.
Die möglichen Ursachen können von einer Explosion im Torpedoschacht bis hin zum Ausfall der riesigen, von Dieselmotoren aufgeladenen, Akku-Batterien reichen, die das 66 Meter lange U-Boot etwa 270 Meter unter Wasser antreiben“, sagt er.
Die Thyssen-Nordseewerke hatten damals von der argentischen Regierung den Auftrag für sechs U-Boote (Stückpreis 400 Millionen D-Mark/200 Millionen Euro) und den Bau einer U-Boot-Werft in Buenos Aires. „Obwohl ich mir eines der U-Boote vor ihrer Testfahrt auch von innen angeschaut habe, war ich nicht am Bau der U-Boote beteiligt, sondern ging zusammen mit sechs Kollegen und meiner frisch angetrauten Ehefrau Juliane 1978 für dreieinhalb Jahre nach Argentinien, um dort den Bau der von uns entworfenen U-Boot-Werft als Berater zu begleiten und zu überwachen.
„Unvergessen bleibt mir der Spanisch-Crash-Kurs, den ich in Buenos Aires absolvieren musste, um mich mit den argentinischen Kollegen verständigen zu können, obwohl wir vorher Deutsch als Beratungssprache vereinbart hatten. Denn meine Sprachlehrerin sprach so schnell, wie ein Maschinengewehr!“ Gleichzeitig machte der 1944 im ober-österreichischen Gmunden am Traunsee geborene Schiffsbau-Ingenieur, der „immer was von der Welt sehen wollte“ und deshalb später unter anderem auch als Wirtschaftsreferent für die deutsche Botschaft in Camberra (Australien) arbeiten sollte, in Argentinien die Erfahrung, „das man die schwierigsten Bauprobleme dort am besten bei einem ausgiebigen Mittagessen klären konnte.“
Dabei beendeten die leitenden argentinischen Ingenieure diese kulinarisch untermalten Arbeitsbesprechungen mit ihren deutschen Beratern immer mit dem Hinweis: „Wir schicken euch morgen unsere Mitarbeiter. Und denen könnt ihr das dann noch mal ganz genau erklären.“
Bei der Frage, warum das argentinische U-Boot, das 1983 als TR 1700 in Emden vom Stapel lief und in Argentinien zuletzt 2014 generalüberholt wurde, nicht mehr auftauchen kann und so zum eisernen Grab für seine Besatzung wird, wird Hausmann nachdenklich. „Man kann letztlich nur spekulieren, warum dieses mit jeder Menge High Tech ausgestattete U-Boot verunglückt ist.
Die möglichen Ursachen können von einer Explosion im Torpedoschacht bis hin zum Ausfall der riesigen, von Dieselmotoren aufgeladenen, Akku-Batterien reichen, die das 66 Meter lange U-Boot etwa 270 Meter unter Wasser antreiben“, sagt er.
Dieser Text erschien am 8. Dezember 2017 in NRZ und WAZ
Das Mitte November 2017 im Südpazifik verschollene U-Boot der Argentinier, das Wolf Hausmann 1983 als junger Ingenieur der Thyssen-Norseewerke bei einer Testfahrt in Emden fotografiert hat. |
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