"Trau keinem über 30!" verlangte die rebellische Jugend 1968. Viele der jungen Wilden traten damals den Marsch durch die Institutionen der parlamentarischen Demokratie an, der sie ein Jahrzehnt später zu den Grünen führen sollten. Und jetzt feierten die Mülheimer Grünen schon ihren 40. Geburtstag.
Doch unter den Gästen des Jubiläumsempfangs in der Grünen-Geschäftsstelle an der Bahnstraße waren jetzt auch viele junge Leute zu sehen, die die Gründung der Grünen, als der Partei des Umweltschutzes und der Friedensbewegung, nur aus dem Geschichtsbuch kennen. "Ich freue mich, dass unserer Partei der Generationswechsel so gut gelungen ist, den andere Parteien noch vor sich haben", freute sich Ingrid Tews, die sich seit 1982 bei denen Grünen engagiert. Damals hatten die Grünen noch keine Mandate im Stadtrat, sondern nur eine Geschäftsstelle in einem windschiefen Fachwerkhau an der Delle, in der unter anderem das alternative Stadt-Magazin Freie Presse gemacht wurde, sehr zum Ärger der damals noch mitabsoluter Mehrheit regierenden SPD.
Doch unter den Gästen des Jubiläumsempfangs in der Grünen-Geschäftsstelle an der Bahnstraße waren jetzt auch viele junge Leute zu sehen, die die Gründung der Grünen, als der Partei des Umweltschutzes und der Friedensbewegung, nur aus dem Geschichtsbuch kennen. "Ich freue mich, dass unserer Partei der Generationswechsel so gut gelungen ist, den andere Parteien noch vor sich haben", freute sich Ingrid Tews, die sich seit 1982 bei denen Grünen engagiert. Damals hatten die Grünen noch keine Mandate im Stadtrat, sondern nur eine Geschäftsstelle in einem windschiefen Fachwerkhau an der Delle, in der unter anderem das alternative Stadt-Magazin Freie Presse gemacht wurde, sehr zum Ärger der damals noch mitabsoluter Mehrheit regierenden SPD.
"Wenn Bürger damals in einem Ratsausschuss reden wollten, um einen Antrag zu stellen oder einen Vorschlag zu machen, wurde das schon fast als Majestätsbeleidigung angesehen und es wurde argumentiert: Sie können doch hier als Bürger nicht einfach im hohen Haus sprechen. Das hat sich heute Gott sei Dank geändert", macht Herman Stollen, der seit 1979 bei den Mülheimer Grünen aktive Hermann Stollen deutlich, wie seine Partei die politische Landschaft verändert hat. Gerne erinnert er sich an die Bürgerversammlungen, zu denen sein Parteifreund Werner Hellmich in den 1970er Jahren einlud, um mit Bürgern umstrittene Bebauungspläne zu durchleuchten. "Dass wir den Ausbau der Emmericher Straße, die damals durch den gesamten Stadtteil Speldorf führen sollte, verhindern konnten, war einer der ersten Erfolge der Mülheimer Grünen", erinnert sich Stollen.
Aller Anfang war schwer
Aller Anfang war schwer. Bei der Europawahl im Juni 1979 erreichten die Grünen in Mülheim nur 3,5 Prozent und bei der Kommunalwahl 1979 4,8 Prozent der Stimmen. Doch fünf Jahre später zogen sie erstmals mit 12,6 Prozent der Stimmen in den Stadtrat ein und blieben dort bis heute. "Wir hatten eine gemeinsame Leidensgeschichte mit der bis 1994 mit absoluter Mehrheit regierenden SPD", erinnert sich Ingrid Tews an die 1994 umstrittene Entscheidung für eine Zusammenarbeit mit der CDU. Für die Landtagsabgeordnete und ehemalige Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens, die 1989 über das Thema Gewässerschutz zu den Grünen kam, steht fest: "Ohne die Grünen hätte der Umweltschutz nicht die zentrale Bedeutung bekommen, die er heute hat!"
Auch mit 95 noch Visionen
Alt-Bürgermeister Dr. Wilhelm Knabe, der auch auf der Landes- und Bundesebene zu den Gründern und Sprechern der Grünen gehörte, die er von 1987 bis 1990 im Deutschen Bundestag vertrat, sagte in einem Grußwort: "Ich habe auch noch mit 95 eine Vision für eine weltumspannende ökologische Bewegung, die von allen Generationen in allen Ländern getragen wird, weil die Zukunft den Kindern gehört. Ich habe die Vision einer grünen Politik, die dafür sorgt, dass Kinder nicht nur zu Hause vor dem Fernsehgerät, vor dem Computer oder dem Smartphone sitzen, sondern draußen die Natur erleben können. Und ich wünsche mir eine Politik, die dafür sorgt, dass Menschen von ihrer Arbeit leben und eine Familie gründen, statt auf Kinder zu verzichten, die uns bereichern."
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