Mit einem Gottesdienst im Essener Dom und einem Festakt im Haus der Caritas ist Sabine Depew am Freitag in ihr neues Amt als Vorstandsvorsitzende und Direktorin der Caritas im Bistum Essen eingeführt worden. Bisher war die 52-Jährige für den Bereich Kinder, Jugend und Familie des Diözesan-Caritas-Verbandes im Erzbistum Köln verantwortlich.
In ihrer neuen Leitungsaufgabe trägt Depew Verantwortung für 30.000 haupt- und 5000 ehrenamtliche Mitarbeiter, die bistumsweit 750 soziale Dienste leisten. In seiner Predigt sagte der Vorsitzende des Diözesan-Caritas-Rates, Generalvikar Klaus Pfeffer: „Leben geht nur mit Caritas. Caritas bedeutet gelebte Nächstenliebe und Barmherzigkeit. Caritas heißt, diakonisch dienend Verantwortung für seine Mitmenschen zu übernehmen und nicht die Flucht vor der Wirklichkeit anzutreten.“ In einem Brief, den Pfeffer nach dem Gottesdienst verlas, forderte Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck die neue Caritas-Direktorin seines knapp 900.000 Katholiken zählenden Bistums auf: „aktiv und mutig dafür zu sorgen, dass der Geist der Caritas in unserer Kirche wieder stärker greift.“
Die neue Caritas-Direktorin sagte in ihrem Grußwort: „Die besonderen Nöte der Menschen im Ruhrgebiet sind für meine Arbeit und mich Anspruch und Ansporn. Das gilt auch für die Aufforderung des Bischofs, karitative und pastorale Arbeit stärker miteinander zu verbinden. In Zeit knapper Finanzen müssen wir als Caritas agiler und moderner agieren, um uns zügig sozialpolitisch einzubringen, nah bei den Menschen zu sein und ihre Bedarfe zu bedienen.
Depew bekennt sich dazu, die digitale Infrastruktur der Caritas-Arbeit, etwa mit einem facebook-ähnlichen Intranet, auszubauen und darüber hinaus mit flachen Hierarchien zu arbeiten. Außerdem möchte sie mehr junge Menschen für das Ehrenamt in der Caritas gewinnen und die sozialpolitische der Caritas unüberhörbar machen. Das ist aus ihrer Sicht besonders wichtig, weil „das Ruhrgebiet von vielen Menschen heute als verlorene Region angesehen wird und leider auch im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung eine untergeordnete Rolle spielt.“ An die neue Caritas-Direktorin gerichtet, machte Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen deutlich: „Das unsere Gesellschaft, unser Land und unsere Demokratie, trotz aller Belastungen und Herausforderungen immer noch im Kern stabil ist, das hat auch mit der Arbeit der Caritas zu tun.“
Dieser Text wurde am 8. September 2017 von der Katholischen Nachrichtenagentur verbreitet
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen