Montag, 11. September 2017

"Und sonntags gehen wir die Enten füttern!" - Ein Zeitsprung im Witthausbusch

Ein Foto as dem Familienalbum der Familie Hammer.
„Noch heute gehe ich gerne zu diesem inzwischen verwilderten Teich in den Withausbusch, auch wenn es das Entenhaus am linken Bildrand heute nicht mehr gibt“, erzählt Hildegard Hammer. Sie hat uns das 1933 bei einem Sonntagspaziergang im Witthausbusch entstandene Foto zur Verfügung gestellt. Es zeigt den damals sechsjährigen Hans Hammer junior, der mit seinen Eltern Minna und Hans Hammer die Enten im und am Teich im Witthuasbusch füttert.

Vier Jahre zuvor, also 1929, war unweit des Teiches ein Gedenkstein für den Mülheimer Lehrer, Heimatforscher und Dichter Hermann Adam von Kamp errichtet. Der hatte 100 Jahre zuvor das später als Lied gesungene Gedicht „Alles neu macht der Mai“ geschrieben.„Mein späterer Mann, den ich 1955 geheiratet habe, wohnte mit seinen Eltern in einem Haus an der Stiftstraße. Als er größer wurde, fuhr er oft auch mit seinem Roller und ohne seine Eltern zu dem Teich, um dort die Enten zu fütterm“, erzählt Hildegard Hammer aus der Familiengeschichte. Wenn sie heute als Spaziergängerin an die 1933 fürs Familienalbum fotografierte Stelle im Witthausbusch kommt, werden bei ihr auch ganz persönliche Erinnerungen wach.

Denn auf einer Bank, oberhalb des Teiches, hat sie sich 1954 mit ihrem 2003 verstorbenen Hans verlobt. In den 60er Jahren gingen Hildegard und Hans Hammer mit ihrem 1957 geborenen Sohn Hans Wolfgang in den Witthausbusch, um an dem Teich unweit des Hans-Adam-von-Kamp-Denkmals die Enten zu füttern. Nicht zuletzt die gemeinsamen Spaziergänge im Withausbusch haben die im ostpreußischen  Allenstein geborene Hildegard Hammer in Mülheim heimisch werden lassen.

Dieser Text erschien am 11. September 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 1929 als Gasbehälter errichtet, dient der 117 Meter hohe Gasometer in Oberhausen seit 30 Jahren als extravaganter Ausstellungsraum. Dieser ...