Ute Ramisch (links) und Rebecca Elsner betreuen den Menüservice des Deutschen Roten Kreuzes |
Wie wäre es
mit Paprikaschnitzel, Kartoffelpüree und Apfelmus oder hätten Sie lieber Rinderbraten
mit Leipziger Allerlei und Salzkartoffeln? Das sind nur zwei von acht
Mittagsmenüs, unter denen die 170 Kunden des Menüservice am 24. Juli auswählen
können. Im Durchschnitt liefert der Menüservice des Roten Kreuzes täglich 150
Mahlzeiten frisch ins Haus.
Wer den
Menüservice des Mülheimer Kreisverbandes bucht, bei dem klingelt zwischen 9 und
13 Uhr ein freundlicher Fahrer des DRKs, um das Mittagessen in einer Warmhaltebox
frisch auf den Tisch zu stellen. „Die meisten unserer Fahrer sind Rentner, die
auf 450-Euro-Basis für das Rote Kreuz arbeiten“, erzählt Ute Ramisch.
Die heute
60-jährige Bürokauffrau leitet seit 2004 den Menüservice des Mülheimer DRKs.
„2004 übernahm das Rote Kreuz das Essen auf Rädern für alle Stadtteile
Mülheims. Bis dahin hatte jeder Sozialverband seinen eigenen Menüservice, der
lediglich Kunden in einzelnen Stadtteilen belieferte. So war das Rote Kreuz bis
dahin nur für Kunden in der Stadtmitte und in Saarn zuständig“, erinnert sich
Ramisch. Doch im Sinne einer wirtschaftlich vertretbaren Arbeitsteilung
übertrugen die Mülheimer Wohlfahrtsverbände dem damals von Helmut Storm
geleiteten Roten Kreuz den gesamten Aufgabenbereich des Menüservice.
Um der
neuen Herausforderung gerecht zu werden, wechselte Ute Ramisch damals vom
Sekretariat der Geschäftsführung in die Leitung des Menüservice.
In der
organisatorischen Leitung des Menüservice wird Ute Ramisch seit 2014 von der
beim DRK ausgebildeten Kauffrau für Bürokommunikation und Büromanagement
ausgebildeten Rebecca Elsner unterstützt. Und so, wie es jetzt aussieht, wird
die heute 26-Jährige, Ramisch in ihrer Leitungsfunktion nachfolgen, wenn diese
in den Ruhestand geht. Doch bis dahin wird noch einiges Wasser die Ruhr
hinunterfließen und einige 1000 Menüs vom DRK ausgeliefert werden.
Rebecca
Elsner und Ute Ramisch organisieren zwar täglich drei Liefertouren. Sie nehmen
die Bestellungen, aber auch Lob oder Tadel der Kunden entgegen. „Der
Rinderbraten war köstlich, aber die Kartoffeln zu hart.“ Sie stehen aber nicht
selbst am Herd. 150 bis 170 Mahlzeiten. Das würde ihre Kapazitäten bei weitem
übersteigen. Deshalb lässt sich der Kreisverband vom Menüanbieter deli carte
beliefern. „Der ist in Kempen am Niederrhein ansässig und beliefert auch
Altenheime, Schulen, Firmen und Kindergärten“, berichtet Rebecca Elsner.
„Die Küche,
in der die Mahlzeiten täglich zubereitet werden, ist so groß, wie ein
Fußballfeld“, erinnern sich Elsner und Ramisch an ein Probeessen vor Ort. Wer
die Speispläne von deli carte studiert, staunt über die Vielfalt. Vom
Gourmetgericht bis zum Eintopf und vom Salat bis zum Reibekuchen oder Milchreis
ist alles zu finden. Herzhaftes wird ebenso angeboten wie ein Imbiss aus der
leichten oder aus der kalten Küche werden ebenso angeboten. Für jeden Geschmack
und für jeden Geldbeutel ist etwas dabei. Die Preisspanne reicht von 4,50 Euro
für eine Salatplatte bis zu 7,20 Euro für ein Gourmetgericht, a la gefüllte
Hähnchenbrustroulade mit Sauce a la Hollondaise, Kaisergemüse und Zwiebelreis.
Und wer dann noch 30 Cent drauf legt, bekommt auch noch ein Dessert.
„70 Prozent
unserer Kunden sind Stammkunden. Die meisten von ihnen sind über 70, aber wir
haben inzwischen auch einige berufstätige Kunden zwischen 30 und 50 gewinnen
können, die die Zeit- und Arbeitsersparnis unseres Service zu schätzen wissen“,
erzählt Ute Ramisch.
Aber sie
räumt auch ein: „So ein Menüservice ist kein leichtes Geschäft, weil es immer
mehr Menschen gibt, die mit jedem Euro
rechnen müssen.“ Deshalb bietet das DRK seinen Menüservice auch ohne
zusätzliche Lieferkosten und mit einer hohen Flexibilität an.
Anders, als
etwa bei Telefonanbietern oder Zeitschriften-Abos, gibt es keine
Zwei-Jahres-Verträge. Menüs können ganz individuell bestellt oder auch wieder
abbestellt werden, etwa wenn man in Urlaub fährt oder bei Familienangehörigen
und Freunden zum Essen eingeladen ist. „Bestellungen oder Abbestellungen können
aber nur dann berücksichtigt werden, wenn sie am Vortag bis 12 Uhr mittags bei
uns eingegangen sind“, unterstreicht Rebecca Elsner.
Die Mitarbeiterinnen des
Menüservice sind im DRK-Zentrum an der Aktienstraße 58 unter der Rufnummer
0208/4500636 erreichbar.
Dieser Text erschien im DRK-Magazin 3/2017
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