Die Vertreter der lokalen Ausbildungspartner besuchten unter anderem den Maler-Betrieb von Frank Beckmann (rechzs) an der Hingbergstraße |
Kreishandwerkerschaft bei ihrer gestrigen Ausbildungstour an die Frau und den Mann bringen wollten. Immerhin sind noch 318 Lehrstellen in Mülheim unbesetzt. Gleichzeitig haben 347 Bewerber noch keinen Lehrstelle gefunden
„Bis zum 1. Oktober ist eine Bewerbung oder Einstellung noch problemlos möglich. Und auch danach kann man in Absprache mit der Industrie- und Handelskammer oder der Kreishandwerkerschaft noch Einzelfallregelungen finden“, konkretisiert Kathrin Mandt.
Auch die 18-jährige Ludmila Siminenko hat, wie sie sagt „auf den letzten Drücker“ ihre Bewerbung beim Malerbetrieb Beckmann an der Hingbergstraße 96 abgegeben.“Nach einem Schulpraktikum als Floristin wusste ich, dass ich handwerklich nicht so begabt bin, sonder lieber im Büro planen, organisieren und schreiben möchte“, erzählt Ludmila Siminenko Am 1. August hat sie dort ihre Lehrstelle als Kauffrau für Bürokommunikation angetreten.
Der Lehrer gab den richtigen Tipp
Bei Ludmila ist es gelaufen, wie es auch in anderen Fällen laufen sollte. Nach ihrem Fachabitur am Berufskolleg Lehnerstraße wurde die 18-jährige durch einen Lehrer auf die Stelle im Familienbetrieb Beckmann hingewiesen. Sie informierte sich auf der Internetseite über den Malerbetrieb und vereinbarte mit Malermeister Frank Beckmann ein Vorstellungsgespräch.
„Ludmila hat mich mit ihrer Offenheit und ihrer Persönlichkeit überzeugt“, betont Beckmann. Für ihn geht es weniger um Schulnoten, als um Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und die Motivation der Auszubildenden. Und genau diese Tugenden wurden Siminenko von einem Unternehmen für Telefonmarketing bescheinigt, in dessen Büro sie bereits ein Schülerpraktikum gemacht hatte.
Jetzt sucht der Malermeister händeringend einen neuen Auszubildenden, der bei ihm das Maler- und Lackierer-Handwerk lernen möchte. „Wir haben derzeit Hochkonjunktur“, betont Beckmann. Konietzka und Artz nahmen sein Lehrstellenangebot sofort zu ihren Akten.
"Meine Ausbildung war nicht der Hit. Und ich will es einfach besser machen. Ich brauche menschliche Querdenker, die mich auch als Persönlichkeit überzeugen und die ich auch langfristig an mein Unternehmen binden möchte.“ So begründet der Diplom-Kaufmann und Unternehmensberater Bahadir Taspinar, warum er in seiner 2011 gegründeten Unternehmensberatung Bata Consulting drei Kaufleute für Büromanagement ausgebildet hat. „Ich konnte mich hier vom Bürokaufmann zum Berater weiter entwickeln“, resümiert Roman Peters, der neben seiner Ausbildung auch Betriebswirtschaft studiert hat. Die Ausbildung hat er inzwischen, ebenso, wie seine Kollegin Ayse Sahingöz erfolgreich abgeschlossen. Beide sind jetzt fest angestellt. Und in Kürze wird Roman Peters auch sein Studium an der Hochschule für Ökonomie und Management (FOM) anschließen. „Man wird hier vom ersten Tag an gleichberechtigt ins Mitarbeiterteam einbezogen“, freut sich die angehende Kauffrau für Büromanagement Aysel Bütün, die am 1. August angefangen hat.
Dieser Text erschien am 4. August 2017 in NRZ und WAZ
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