Am Samstag begegneten mir ganze Heerscharen in Blau und Weiß auf meinem Weg durch den Hauptbahnhof. Bei genauerem Hinsehen entpuppten sie sich als Fans von Schalke 04, die auf dem Weg zum Bundesliga Spiel gegen Mainz 05 waren. Sie machten einen erstaunlich fröhlichen Eindruck, was bei einigen vielleicht an dem Bier, das sie sich zur Mittagszeit als Wegzehrung ins Fußballstadion gönnten, frei nach dem Motto: Was ich nicht esse, kann ich auch trinken.
Doch auch die nüchternen Fans machten auf mich einen erstaunlich hoffnungsfrohen Eindruck, obwohl ihr Club, frei nach Carmen Thomas' legendärem ZDF-Sport-Studio-Versprecher "Schalke 05" in der laufenden Saison bereits fünfmal verloren und null-mal gewonnen hatten.
Doch als Ruhrgebietsmensch ist man ja an Leid gewohnt und daran, dass man Humor und Hoffnung auch in düsteren Momenten nicht aufgibt. Und siehe da: Die Hoffnung hatte diesmal nicht getrogen, wie Schalkes 1:0-Sieg über Mainz 05 zeigte. Man sieht: Gerade, wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, darf man den Kopf nicht hängen lassen und muss dem Prinzip Hoffnung vertrauen, auch wenn man, nicht nur auf dem Fußballplatz, vor dem einen oder anderen Wunder so manches blaue Wunder erleben und überleben muss.
Dieser Text erschien am 1. Oktober 2018 in der NRZ
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