„Sie war eine Frau, die an Ihrem Glauben und an der
theologischen Dogmatik ihrer Kirche zweifelte, aber trotzdem Christin blieb,
weil für sie Ehrlichkeit den höchsten Wert darstellte.“ So stellte Rezitator
Wolfgang Hausmann bei seiner Freitagslesung im Heißener Kulturzentrum Fünte die
westfälisch-katholische Dichterin Annette von Droste-Hülshoff vor. Hausmann
erinnerte daran, dass die Droste aufgrund ihrer eigenen naturwissenschaftlichen
und geologischen Erkenntnisse der damaligen kirchlichen Auffassung nicht folgen
konnte und wollte, dass die Welt etwa 5000 Jahre alt sei. Die aus einem alten
Adelsgeschlecht stammende Dichterin der 1842 erschienen „Judenbuche“ starb vor
170 Jahren in ihrer Wahlheimat am Bodensee. „Ihr Gedicht-Zyklus ‚Das geistliche
Jahr‘ zählt zu den bedeutendsten Werken der religiösen Dichtung“, betonte
Wolfgang Hausmann. So heißt es in ihrer geistlichen Gedichte: “Ich trau auf
deine Hand, dass sie mich wohl behüte, weil alle deine Güte und Liebe mir
bekannt, und dass ein sicherer Hort das Unheil von mir wende.
O Herr, in deine Hände! Dies sei mein letztes Wort.“
Dieser Text erschien am 18. September 2018 im Neuen Ruhrwort
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